Erinnerungskultur
Memorial: Denkmal für Malva
Was geschah mit jenen unzählbar vielen Menschen, die vor dem Nationalsozialismus in eines der europäischen Nachbarländer flohen, als diese nach Kriegsbeginn erneut in den Machtbereich der NS-Diktatur fielen?
Malva Schalek (* 18. Februar 1882 in Prag; † 24. Mai 1944 im Vernichtungslager Auschwitz) war eine österreichische jüdische Malerin. Sie lebte und arbeitete in Wien, in einem Atelier, das sich in den obersten Geschoßen des Theaters an der Wien befand. 1938 floh sie vor den Nationalsozialisten ins tschechische Leitmeritz und nach der Einnahme des Sudetenlandes weiter nach Prag. 1942 wurde sie dort verhaftet und in das KZ-Theresienstadt deportiert.
Trotz widrigster Bedingungen war Malva Schalek in der Lage, teils heimlich, Ghetto- und KZ-Alltagsszenen zu zeichnen. Nachdem sie sich geweigert hatte, 1944 einen NS-Arzt zu porträtieren, wurde sie am 18. Mai in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau überstellt und dort vermutlich bereits am 24. Mai 1944 ermordet (andere Quellen nennen den 24. März 1945 als Sterbedatum).
Anlässlich ihrer Ausstellung in Wien, im Januar 1926, schrieb die Arbeiter-Zeitung: "Insbesondere die gezeichneten Bildnisse bezeugen, daß sie über solides handwerkliches Können verfügt. Die Formen der Köpfe sind nicht nur organisch und räumlich herausgearbeitet, sondern man gewinnt vor ihnen auch den Eindruck, daß die dargestellten Menschen richtig »getroffen« sind." (Arbeiter-Zeitung, 16.01.1926, S. 9)
Zum "Memorial Malva Schalek", Dezember 2018, bei Memory Gaps
Zur Ausstellung "Blaue Winkel - Malva Schalek", Juli 2015, bei Memory Gaps
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