Mariahilf
Viele Fragen, wenige Antworten im jüngsten Bezirksparlament
Im Fokus des jüngsten Bezirksparlaments stand vor allem die bautechnische Zukunft Mariahilfs.
WIEN/MARIAHILF. Dem 6. Bezirk steht in den kommenden Monaten eine ereignisreiche Zukunft bevor - zumindest im bautechnischen Bereich. Mit dem neuen Christian-Broda-Platz, den U-Bahn-Verlängerungen und dem Naschmarkt wird man sich vor den Baustellen bald nicht mehr retten können.
Das Thema scheint auch die Bezirksräte umzutreiben. Denn in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung drehten sich viele der 14 Anträge um eben dieses Thema. Auch einige Anfragen an den Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) widmeten sich der Frage, wie der Bezirk in einem Jahr aussehen könnte.
Keine Autos in der Rahlgasse
So wollten die Grünen etwa wissen, wann eine autofreie Rahlgasse realistisch umgesetzt werden könne. Denn dabei handelt es sich nicht nur um eines der Projekte, das im Zuge des Wiener Klimateams im vergangenen Jahr von einer Bürgerjury gewählt wurde. Es ist auch ein Wunsch, den die AHS Rahlgasse ebenso wie die Grünen in den vergangenen 20 Jahren immer wieder geäußert haben.
Die Antwort: Es stimmt zwar, dass im Zuge des Klimateams die Idee einer autofreien Rahlgasse eingereicht wurde. Doch die Jury entschied sich bei der Auswahl das Projekt zwei zu teilen. Während in der ersten Phase werden die Parkplätze in den kommenden zwei Jahren in sogenannte Grätzloasen umgestaltet und der Durchzugsverkehr durch verschiedene Maßnahmen reduziert. In der zweiten Phase soll die Rahlgasse vollkommen autofrei werden.
Den Zeitplan könne man noch nicht beantworten, sondern müsse sich vorher mit der Stadt beraten. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wurde die Umgestaltung der Rahlgasse in eine autofreie Zone auch von den Grünen, der SPÖ, Neos und Links als Antrag eingereicht und mehrheitlich angenommen.
Wie steht es um die "Gumpi"?
Doch damit endeten die Zukunftssorgen der Grünen nicht. Auch wenn die Pläne für den Naschmarkt-Parkplatz seit Anfang des Jahres quasi in Stein gemeißelt sind, arbeitet die Partei immer noch daran, bestimmte Aspekte des Projektes zu ändern. Zu diesem Zweck forderten sie in einem Antrag die Einberufung eines Runden Tisches, in dem eben dieses Thema besprochen werden soll. Überraschenderweise stimmten auch die restlichen Parteien zu.
Der Naschmarkt ist aber natürlich nicht das einzige Projekt, das in den vergangenen Monaten für viel Diskussion im Bezirk und dementsprechend auch im Bezirksparlament gesorgt hat. Mit der Umgestaltung der Gumpendorfer Straße stand – vor allem von Seiten der ÖVP und FPÖ – auch immer wieder die Frage im Raum, wie viele Parkplätze dadurch verschwinden werden. Diese Frage stellte die ÖVP auch dem Bezirksvorsteher. Zwar erklärte dieser, dass er dies momentan nicht beantworten könne, da die Pläne noch nicht abgeschlossen wurden. Aber was er verraten konnte: Das fertige Konzept werde am 25. April öffentlich präsentiert.
Alte Themen werden aufgerollt
Die ÖVP wollte aber auch wissen, wie es um die Grätz-Ladezone handelt. Dabei handelt es sich um ein Projekt der TU in Zusammenarbeit mit der WKO an zwei Standorten in Mariahilf. In ihrer Anfrage erkundigte sich die Volkspartei nach den Ergebnissen des Pilotprojekts. Darauf antwortete der Bezirksvorsteher, dass noch keine Ergebnisse vorliegen, da der Test noch nicht abgeschlossen ist. Doch als Bezirkspartei-Obmann Gerhard Hammerer darauf hin wissen wollte, wann man mit den Ergebnissen rechnen kann, war auch das ad hoc unklar.
Doch im Bezirksparlament wurden auch alte, bewährte Themen besprochen. Eines davon ist der jahrelange Versuch der ÖVP den Citybus 2A, der den 1., 6. und 7. Bezirk vor mehr als zehn Jahren miteinander verband, wieder auf die Mariahilfer Straße zurückzubringen. Ihr Antrag dazu wurde einmal mehr einstimmig angenommen. Zu dem gleichen Ergebnis kam ebenfalls der Antrag der ÖVP für eine permanente Einrichtung eines Sicherheitsdienstes vor der U6-Station Gumpendorfer Straße.
Das gilt auch für die gemeinsame Forderung der ÖVP und der Neos nach der Aufstellung weiterer Bänke im Minna-Lachs-Park, die einstimmig der Bezirksentwicklungs- und Mobilitätskommission zugewiesen wurde. In diese Kommission wurde auch der Antrag der SPÖ, in der sie um die Überprüfung zusätzlicher Sportinfrastruktur bitten, mehrheitlich zugewiesen.
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