Mariahilf
Im "Bücher Ernst" finden Bücherliebhaber ihr Eldorado
Im Antiquariat "Bücher Ernst" in der Gumpendorfer Straße 84 kann man nach alten Büchern, Schallplatten oder seltenen Weltkarten stöbern. Es zählt jeweils 20.000 Ansichtskarten aus allen Bundesländern sowie Schallplatten.
WIEN/INNERE STADT/MARIAHILF. Auf den ersten Blick erscheint das Antiquariat "Bücher Ernst" in der Gumpendorfer Straße 84 recht klein zu sein. Doch sobald man es betritt, präsentiert sich in den versteckten Hinterzimmern ein wahres Paradies für Buchliebhaberinnen und -liebhaber. Was anfangs wie ein Sammelsurium an alten und seltenen Büchern erscheint, folgt in Wahrheit seinem eigenen System.
Reihum tummeln sich Bände aus vergangenen Epochen, die sich mit allen möglichen Themen beschäftigen. Von Kaiser Franz Josef über Kindermärchen und die Kunstgeschichte Mexikos bis hin zu medizinischen Fachbüchern. "Wir bieten alles an, was aus Papier ist", erklärt Harald Anzböck stolz.
Ein Stück Geschichte
Der gelernte Koch übernahm das 45 Jahre alte Antiquariat vor rund sieben Jahren von seinem Vater Ernst. Dieses öffnete 1979 erstmals seine Tore. Davor betrieb er einen großen Stand am Wiener Naschmarkt. Als dieser immer weiterwuchs, war klar, dass er in ein Geschäftslokal umziehen musste.
Während Ernst Anzböck am Anfang hauptsächlich Bücher und Schallplatten verkaufte, wurde sein Sortiment mit der Zeit immer diverser. "Wir haben Bücher, Zeitungen, Illustrierte und circa 20.000 Ansichtskarten aus allen Bundesländern, die nach Postleitzahl sortiert sind", erzählt Anzböck. Auch Stadtpläne, Landkarten aus verschiedenen Epochen, Plakate sowie um die 300 Schallplatten findet man im Antiquariat. In der Filiale am Dr.-Karl-Lueger-Platz 3, wo die preiswertere Literatur verkauft wird, zählt man sogar stolze 20.000 Schallplatten quer durch alle Genres.
Doch so groß das Sortiment in beiden Geschäften auch ist, "Bücher Ernst" sticht vor allem durch sein einzigartiges Zeitungsangebot hervor. Denn Anzböck und sein Team bieten als Einzige in Österreich den gesamten Bestand der "Wiener Zeitung" seit 1810 an. "Unsere älteste Ausgabe erschien zu Napoleons Zeiten und es steht viel über ihn geschrieben", erzählt der Antiquitätenhändler. Für ihn ist klar: "Alte Bücher und Zeitungen sind einfach ein Stück Geschichte. Ich finde die Seltenheit von alten Büchern und die Illustrationen, die man in manchen von diesen findet, sehr schön."
Büchersuche hört nie auf
Momentan beeindruckt Anzböck vor allem ein Exemplar der Tischreden von Martin Luther von 1568 sowie ein Buch über medizinische Kuriositäten aus der Frühen Neuzeit. "Ich finde es faszinierend, wie Menschen damals über den menschlichen Körper gedacht haben", erklärt er. Auch die Erstauflage der ungarischen Übersetzung des "Kommunistischen Manifests" aus dem Ende des 19. Jahrhunderts kann man in seiner Sammlung finden.
Der Antiquitätenhändler ist stets bestrebt, diese zu vergrößern. Derzeit ist sein Team vor allem auf der Suche nach Kinder- und Kochbüchern, ebenso wie nach Literatur über Kaiser Franz Josef, nach allem, was mit Medizin um 1800 zu tun hat und mit dem Ersten Weltkrieg. "Je mehr ich mich umschaue, desto mehr gibt es hier zu sehen", so Anzböck.
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