Neudörfl • Hunderte Waren kamen nicht an
Selbstbedienung statt Paketzustellung: Post-Dieb entlarvt
Paketzustellung hat ein Post-Fahrer vom Verteilerzentrum Neudörfl wohl mit Selbstbedienung „verwechselt“ bzw. vertauscht. Denn statt zum Kunden kamen hunderte Sendungen in die eigene Tasche. Von Mobiltelefonen, kleinen Elektronikgeräten über Uhren bis hin zu Zigaretten, Tabakwaren und Kaffee... Kriminalisten aus Mattersburg erwischten den Dieb auf frischer Tat. Der Schaden ist enorm.
NEUDÖRFL. Zuerst war es ein „Packerl“. Dann ein zweites. Ehe ein drittes Paket folgte. Und weil es so einfach ging, wurden es schließlich dutzende Sendungen. Seit 2020 steckte der 54-jährige Fahrer aus Ungarn immer wieder Waren ein, die er im Verteilerzentrum Neudörfl übernommen hatte. Bis die Polizei ihn gestern, Dienstag, auf der Fahrt zur Arbeit stoppte. Ausgestattet mit einem Durchsuchungsbefehl der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, wurden die Kriminalisten rasch fündig.
Geklaute Waren mit Lebensgefährtin verwendet
Sowohl im Fahrzeug des Täters, als auch in dessen Wohnung in Wiener Neustadt (NÖ), lagen inmitten von Diebesgut teils sogar noch ungeöffnete Sendungen herum. Leugnen war da mehr als sinnlos. Daher zeigte sich der Zusteller nicht nur kooperativ, sondern auch geständig. Er erzählte den Fahndern, dass er viele geklaute Gegenstände selbst oder mit seiner 42-jährigen Lebensgefährtin verwendet hat.
Schaden im hohen fünfstelligen Euro-Bereich
„Der Mann gab im Verhör zu Protokoll, dass er im Laufe der Zeit wöchentlich zwei bis drei Mal Pakete gestohlen hat“, schildert Chefinspektor Heinz Heidenreich von der Landespolizeidirektion Burgenland. „Der verursachte Schaden liegt im hohen fünfstelligen Euro-Bereich“.
Geständiges Pärchen auf freiem Fuß angezeigt
Da die Post die „diebische Elster“ bereits gekündigt hat und eine Wiederholungsgefahr nicht besteht, wurde das Pärchen auf freiem Fuß angezeigt. Gemeinsam mit dem Erhebungsdienst der Post AG versuchen Kriminalisten nun, die Berge an Diebesgut zuzuordnen. Eine Sisyphusarbeit, die vermutlich mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern wird.
Bereits 2021 wurde ein Post-Dieb entlarvt
Diese Straftat ist ein Déjà-vu Erlebnis, denn bereits im Juni 2021 konnten Kriminalisten im Bezirk Mattersburg einen Post-Zusteller als Dieb entlarven. Der 29-jährige ungarische Staatsbürger stahl damals vor allem Schmuck im mittleren fünfstelligen Eurobereich. Mit dem Erlös der verkauften Pretiosen finanzierte er seinen Lebensunterhalt und bezahlte Schulden.
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