Lehre
Tierärztliche Ordinations-Assistenz - eine neuer Lehrberuf
Daniel F. hat im Jahr 2019 eine (damals neue) Lehre als tierärztliche Ordinations-Assistenz begonnen und im Juni diesen Jahres erfolgreich abgeschlossen. Die RegionalMedien Burgenland haben nachgefragt wieso er sich für diese Lehre entschieden hat und was er dabei alles gelernt hat.
MATTERSBURG. Seit Juli 2018 gibt es den neuen Lehrberuf, welcher besonders für den Kleintierbereich den Beruf „der Tierarzthelferin bzw. des Tierarzthelfers“ aufwerten und attraktiver machen soll. Es besteht ein Bedarf von etwa 200 Lehrlingen über alle drei Lehrjahre. Daniel F. (gebürtiger Mattersburger) hat sich vor drei Jahren für diese Lehre entschieden - er ist durch Zufall auf diese gestoßen. Mittlerweile hat er die Ausbildung mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen und arbeitet weiterhin in der Praxis.
Ein Herz für Tiere
"Ich habe schon immer ein großes Herz für Tiere jeder Art gehabt. Und schon seit ich denken kann war mir bewusst, dass ich mit Tieren arbeiten möchte. Ein Studium kam für mich aber nicht infrage, weswegen ich mich nach einer Lehre in diesem Bereich umgesehen habe. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass so eine Ausbildung überhaupt gibt und strebte den Lehrberuf als Tierpfleger an. Kurzerhand habe ich zahlreiche Initiativ-Bewerbungen an Tierarztpraxen und Tierheimen geschickt. Eine Tierarztpraxis hat mich dann auf diesen neuen Lehrberuf aufmerksam gemacht", berichtet Daniel in einem Gespräch.
Unterschied Tierpflege und Ordinations-Assistenz
Die Hauptaufgabengebiete in der Tierpflege liegen in der Betreuung von Tieren, das Instandhalten von den Käfigen bis hin zur Beratung von Besucherinnen und Besuchern von Tierheimen. Tierpflegerinnen oder Tierpfleger arbeitet bspw. in Tiergärten, Forschungsinstitutionen, Wildparks oder in Tierkliniken. Im Laufe der Lehre spezialisiert sich der Lehrling schlussendlich für einen Bereich.
In der Lehre zur tierärztlichen Ordinations-Assistenz umfasst das Berufsbild neben der Betreuung der Tiere und der Tierhalterinnen, sowie Tierhalter (vor, während und nach der Behandlung), das Assistieren des Tierarztes bei Behandlungen und Operationen, die Dokumentation, sowie das Organisieren des täglichen Praxisablaufes (Terminplanung, Administration, Bestellungen und so weiter).
Berufsausbildung
Die Berufsausbildung umfasst eine Lehrzeit von 3 Jahren, welche im Lehrbetrieb sowie in der Berufsschule in Wien-Längenfeldgasse abgehalten werden. Es gelten die allgemeinen Voraussetzungen für Lehrlinge nach dem Berufsausbildungsgesetz. Die Lehrabschlussprüfungen finden seit Juli 2020 regelmäßig in mehreren Terminen pro Semester statt, und wir sowohl mündlich als auch schriftlich abgehalten.
"In der Berufsschule werden viele verschiedene Fächer gelehrt, unter anderem die Fächer Fachkunde, Angewandte Wirtschaftslehre, Tiermedizin und Fachpraktikum", so Daniel.
"Mental fordernd"
Weiters erzählt Daniel: "Es gibt aber auch etliche Herausforderungen, welche einem in der Berufsschule nicht beigebracht werden. Wie beispielsweise der richtige Umgang mit Kundinnen und Kunden. Und auch mental ist die Arbeit eine sehr fordernde, es ist oft nicht ganz einfach das Erlebte zu verarbeiten, wenn ein Tier zum Beispiel eingeschläfert werden muss."
Viele schöne Erlebnisse
Neben der herausfordernden, gab es auch unzählige schöne Erlebnisse in seiner Lehrzeit. "Ich könnte gar nicht ein konkretes Geschehen schildern, es gab so viele davon. Aber am schönsten ist es jedes Mal aufs Neue, wenn ein Tier gesund und munter der Tierhalterin bzw. dem Tierhalter übergeben werden kann. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass das eigene Handeln positive Auswirkungen hat. Da geht mir persönlich jedes Mal das Herz auf", erzählt Daniel mit einem Lächeln auf den Lippen.
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