"Lächeln über Probleme"
Victor Hugo Portillo über seine neue Ausstellung
Seit dem 6. September kann die Ausstellung "Lächeln über Probleme" von Victor Hugo Portillo in der ARTbox im Kulturzentrum Mattersburg bewundert werden.
MATTERSBURG. Victor Hugo Portillo Cruz wurde 1978 in El Salvador geboren, er lebt und arbeitet in Mattersburg seit dem Jahr 2017, in Österreich ist er seit 2004. Nach dem Studium der Internationalen Beziehungen in El Salvador absolvierte er die Schule für künstlerische Fotografie (Friedl Kubelka) in Wien. In El Salvador gewann er die Auszeichnung "Rodolfo Molina 2014" und den "Förderpreis für Bildende Kunst 2017" des Landes Burgenland in der Sparte Video.
"Lächeln über Probleme"
Seit dem 6. September gibt es seine Ausstellung "Lächeln über Probleme" im Kulturzentrum Mattersburg zu bestaunen. Die RegionalMedien Burgenland haben mit dem Künstler über seine neue Ausstellung gesprochen.
"Ich komme aus der künstlerischen Fotografie, aber dann habe ich entdeckt, dass das nur der Anfang war, um Ideen zu entwicklen. Ich begann, mit anderen Medien wie Malerei, Videokunst und Installation zu experimentieren und fand nach und nach meinen eigenen Weg", berichtet uns Victor Hugo Portillo.
Lebensphilosophie der salvadorischen Landbevölkerung
"In meiner künstlerischen Praxis ist es mir im Laufe der Zeit gelungen, verschiedene Projekte miteinander zu verbinden und eine Art roten Faden zu erkennen. Meiner Arbeit liegt eine Lebensphilosophie der salvadorischen Landbevölkerung zugrunde: "Lächeln über Probleme" (wie sie es selbst nennen). An die Ausgrenzung gewöhnt, haben sie an das Leben Elemente des Christentums adaptiert und manchmal durch die Mischung zwischen Aberglaube und Religion haben sie Strategien entwickelt, die von der kollektiven Seele hervorgebracht werden, um den Härten des Lebens zu begegnen, wobei sie die Verantwortung nicht so sehr auf der individuellen, sondern vielmehr auf der kollektiven Ebene übernehmen", berichtet uns der Künstler Victor Hugo Portillo.
"Reaktion auf ein Gefühl der Gefahr"
Weiter erklärt er: "Die Handlungen und Verhaltensweisen der Landbevölkerung zielen nicht in erster Linie auf die Kunst ab, sondern entstehen als Reaktion auf ein Gefühl der Gefahr, das Bedürfnis nach Schutz oder den Lebensunterhalt selbst, aber ich bin daran interessiert, diese Erfahrungen in einen künstlerischen Kontext einzubetten, um die Quelle meiner Arbeit zu finden und meine künstlerischen Prozesse zu legitimieren. Es ist das Lernen innerhalb der Gruppe, das meine Arbeit aufgreift, die Lebensphilosophie, die meine Arbeit repliziert, es gibt eine tiefgreifende Erfahrung und Handlungen über den Ursprung von etwas und meine Arbeit nimmt diese Erfahrung als Grundlage."
Aufzeigen von Problemen mit schwarzem Humor
Aus diesem Grund basieren seine Themen auf Problemen der sozialen Realität, die mit einem gewissen schwarzen Humor behandelt werden, der manchmal in Parodie gipfelt und das täglich Leben zum Ausgangspunkt hat.
"Ich bin daran interessiert, eine soziale Realität innerhalb des Bildes, das wir von tropischen Ländern haben, aufzuzeigen und meine künstlerische Praxis als Mittel der Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu nutzen, um einen Dialog zu schaffen", erläutert der Künstler seine Werke.
Materialien, die aus dem Leben stammen
Die Materialien, mit welchen er arbeite, haben sich von traditionellen Materialien zu Materialien entwickelt, welche direkt aus dem Leben stammen. "Wenn ich eine Idee entwickle, versuche ich mich nicht auf ein bestimmtes Medium oder ein bestimmtes Material zu beschränken", erklärt er uns im Gespräch.
Die Ausstellung "Lächeln über Probleme" wird es noch bis zum 26. November im Kulturzentrum Mattersburg zu sehen geben.
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