Susanna Steiger-Moser
Von Geschichten und alten Bräuchen
Die Historikerin Susanna Steiger-Moser aus Pöttsching, hat im Sommer dieses Jahres ihr neues Buch publiziert, worum es darin geht, welche ihre liebste Pöttsching Geschichte ist und welche Bräuche es zu Weihnachten, vor knapp hundert Jahren, im Ort gab, verriet sie uns in einem Interview.
PÖTTSCHING. Geschichte ist für Frau Steiger-Moser schon immer etwas faszinierendes gewesen. Die Begeisterung dafür wuchs mit ihr mit, seit sie ein kleines Mädchen war. Als junge Erwachsene studiert sie schließlich Geschichte und schrieb auch ihre Dissertation darin. Heute ist sie Freiberufliche Historikerin und veröffentlich immer wieder in Zusammenarbeit mit anderen Historikern Publikationen. Ihr neuestes Werk ist ihr Buch "The Times, they are A-Changing".
Das Werk
In ihrem ersten Buch lag der Fokus auf humoristische-erzählerische Zeitzeugenberichte um das Jahr 1968. Dabei wurden die Gespräche im Dialekt auch aufgenommen und als CD dem Buch beigelegt. Zu den Berichte wurden historische Hintergrundinformationen geliefert und mithilfe von alten Fotos wurden sie visualisiert.
Das neue Buch widmet sich hingegen ganz dem Thema rund um die Entwicklungsgeschichte des Dorfes Pöttsching, im Hinblick auf das Weltgeschehens, eben mehr Faktenbasiert. So werden Themen behandelt wie beispielsweise das erste Kino, Jugendbewegungen und das generelle Leben im Dorf. Unter anderem wird auch daran erinnert, wieviele Nahversorger es damals im Ort gab. Vom Schuhhändler bis hin zum Bäcker und dem Fleischhauer.
Ihre liebste Geschichte
Aktuell beschäftigt sich Frau Steiger-Moser mit der Persönlichkeit Anton David Steiger aus Pöttsching. Dieser war ein Pionier in Sachen Bergbau. Er war betraut mit mehreren Beschließungen von Abbaugebieten im Bergbau, hab die Liegensteiner Ritterschaft in Seebenstein gegründet, bei welcher auch der Erzherzog Johann dabei war. Immer wieder hat er auch Besuch von diversen Persönlichkeiten bekommen und war wahrscheinlich eine Tarnorganisation für die Freimaurer.
Sie verriet uns im Interview, dass du dieser Person vermutlich bald ein dickes Buch demnächst fertig werden wird.
Alte Bräuche in Pöttsching
Zu Weihnachten und dem Jahreswechsel gab es damals noch Bräuche, die heut längst in Vergessenheit geraten sind. So erzählte Frau Steiger-Moser beispielsweise, dass in den 1920er Jahren die Bescherung nicht wie heute gewohnt, am Heiligabend stattfand, sondern am Morgen des Christtages wie es heute aus den USA bekannt ist. Dieser Brauch hat sich nach dem zweiten Weltkrieg aber wieder verflüchtigt, vermutlich wegen des kirchlichen Ritus.
Auch gab es damals Gebäck in Form eines Fisches, bei welchem zuerst vom Kopf abgebissen wurde um das zukünftige Glück in sich aufzunehmen. Wer zuerst an der hinteren Flosse knabberte, nahm dem Fisch die Kraft vorwärts zu schwimmen, dies brachte dementsprechend Unglück.
Zu Neujahr üblich, Nachbarn und Verwandte zu besuchen und diesen Neujahr zu wünschen. Dabei bekamen die Kinder immer etwas Geld, was damals in den 1960er Jahren etwas ganz besonderes war, weil Taschengeld damals noch nicht üblich war. Dabei wurden folgende Worte aufgesagt "I winsch, I winsch du wasd scho wos, greif in Sock und gib ma wos.“
Und so mancher Brauch hält sich bis heute noch in der Gemeinde Pöttsching und wird Jahr für Jahr wieder neu aufgelebt.
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