Zwei Schüsse auf Wohnhaus
MATTERSBURG (wk). Vergangene Woche ereignete sich in einer Mattesburger Wohnsiedlung ein unglaublicher Vorfall. Mitten in der Nacht schlugen zwei Projektile in benachbarte Wohnungen ein. Die erste Kugel drang durch den Rollokasten in ein Kinderzimmer ein und blieb in der Mauer stecken. Die zweite Kugel durchschlug die Jalousien, das Fenster und eine Tür. In beiden Zimmern schliefen Kinder, die von dem Geschehen jedoch nichts mitbekamen, verletzt wurde zum Glück niemand.
„Es war gegen 23.00 Uhr, als wir einen lauten Knall gehört haben. Dann bin ich zu meinem Sohn ins Zimmer und habe das Loch in der Wand gesehen“, zeigt sich Ebru C., die sofort die Polizei alarmierte, Tage nach der Tat immer noch geschockt.
Da es sich in beiden Fällen um türkischstämmige Familien handelte, kursierte sofort das Gerücht von ausländerfeindliche Tätern und Türkenhassern. Dies konnte jedoch rasch von den ermittelnden Beamten des Landeskriminalamtes widerlegt werden.
Durch Lärm belästigt
Bereits nach wenigen Stunden konnte ein 61-jähriger Pensionist als Schütze ausgeforscht werden. Bei der Einvernahme gab der Mann, der zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert war, an, dass er und seine schwerkranke Gattin sich durch den ständigen Lärm belästigt fühlten und es einfach nicht mehr aushielten.
Waffen sichergestellt
Bei dem Pensionisten, der die Tat zutiefst bereut, wurden insgesamt sechs Gewehre und ein Revolver sichergestellt. Laut BH Mattersburg ist der Pensionist im Besitz eines Jagdscheines und einer Waffenbesitzkarte. "Diese gehört ihm sofort entzogen", fordert Landesjägermeister Prieler die BH auf, zu handeln.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 61-Jährigen, der in Untersuchungshaft sitzt, nun wegen Verdacht des versuchten Mordes.
Keine sozialen Spannungen
Dass es in der Wohnsiedlung am Stadtrand, in der rund 400 Menschen mit neun unterschiedlichen Nationalitäten auf einem Fleck zusammenleben, schon häufig zu Problemen kam, will Bgm. Ingrid Salamon nicht bestätigen.
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