Flüchtlingsheim in Draßburg abgeblasen
In Draßburg wird es nun doch kein Flüchtlingsheim für unbegleitete Minderjährige geben.
DRASSBURG. In einem ehemaligen Gasthof, der zuletzt als Nachtclub verwendet wurde sollten 29 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen untergebracht werden.
Schon im November war der erste Versuch zur Umsetzung des von Bürgermeister Rudolf Ivancsits initiierten Projekts gescheitert, weil nicht genügend Mandatare zu einer Gemeinderatssitzung kamen. Daraufhin wurde in einer SPÖ-Fraktionsbesprechung entschieden eine Arbeitsgruppe einzurichten und die Kosten für Adaptierungsmaßnahmen für das Flüchtlingsquartier zu prüfen.
Absage der SPÖ-Mandatare
Nun liegt das Ergebnis vor und die SPÖ-Mandatare haben sich mit ihren Bedenken gegen den Bürgermeister durchgesetzt und den Pläne zur Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eine Absage erteilt.
Der Entschluss wird damit begründet, dass die Zusagen des Eigentümers der betreffenden Immobilie und des Partners Arbeiter Samariterbund nur bis Ende des Jahres aufrecht gewesen seien.
„Zahlreiche Unsicherheiten“
„Bei den Arbeitsgruppensitzungen wurden zahlreiche Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Bausubstanz bzw. den HKLS-Installationen in dem von der Gemeinde anzukaufenden Gebäude identifiziert“, erläutert die geschäftsführende Ortsparteivorsitzende Vizebgm. Renate Tomassovits.
„Wir wollen helfen“
„Gleichzeitig wurde aber der Beschluss gefasst, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich um Alternativen Gedanken macht. Unsere Botschaft ist klar: Wir wollen helfen!“, versichert Tomassovits, die an die Unterstützung der Bevölkerung appelierte: „Wir bitten alle DraßburgerInnen welche ein Haus oder ein freies Grundstück zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen können, sich am Gemeindeamt zu melden. Ziel ist die Schaffung kleiner Einheiten, bevorzugt die Unterbringung von Familien.“
Akzeptanz des Ortschefs
„Ich akzeptiere den Beschluss der SPÖ Draßburg und stehe weiter zu meinem Ansatz, die Herausforderungen rund um die gegenwärtige Flüchtlingskrise in Bezug auf die Schaffung von Unterkünften, aktiv anzugehen“, so Ortschef Rudolf Ivancsits, der die Bereitschaft der Fraktion zur aktiven Suche nach Alternativplänen begrüßt.
„Nehme Herausforderung an“
„Ich werde weiter im Sinne des Vertrauens, welches mir die Draßburgerinnen und Draßburger bei der letzten GR-Wahl ausgesprochen haben, arbeiten, um die anstehenden Herausforderungen in unserer Gemeinde zu meistern und damit die Grundlage zu schaffen, dass die folgende Generation an Kommunalpolitikern hier in geordneten Strukturen weiterarbeiten kann und damit die Europagemeinde Draßburg weiter eine ‚Gewinnergemeinde‘ bleibt“, zeigt sich Ivancsits, der trotz Gegenwind aus den eigenen Parteireihen nicht an Aufgabe denkt, weiter kämpferisch und zum Durchgriffsrecht des Bundes betont: „Wenn eine Kommune Taten setzt, ist eine sinnvolle Verteilung und damit eine bessere Integration möglich.“
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