Aleca Möbelwerkstätte in Konkurs
Land Burgenland bietet Hilfe für Mitarbeiter

- LR Leonhard Schneemann: „Mit der geplanten Insolvenzstiftung bieten wir den betroffenen MitarbeiterInnen ein Sicherheitsnetz, um sie auf ihrem Weg zurück in Beschäftigung zu unterstützen"
- Foto: LMS BGLD
- hochgeladen von Doris Pichlbauer
Ein weiteres Opfer der Commerzialbank-Pletie: die in Hirm ansässige Aleca Möbelwerkstätte GmbH hat beim Landesgericht Eisenstadt ein Konkursverfahren beantragt. Das Land Burgenland bietet Unterstützung an und plant eine Insolvenzstiftung.
HIRM. Die Aleca Möbelwerkstätte GmbH in Hirm ist insolvent. Das Konkursverfahren wurde eröffnet, das Aus für das Unternehmen ist somit besiegelt. Die Causa Commerzialbank zieht weiter ihre Kreise und hat nun auch den Tischlereibetrieb in Hirm mitgerissen.
Regionale Arbeitsplätze gehen verloren
Der Betrieb wurde 1985 gegründet, nun trifft die Insolvenz sieben Dienstnehmer und 19 Gläubiger. Landesrat Leonhard Schneemann zeigt sich betroffen: „Wir bedauern die Schließung des Unternehmens sehr. Wertvolle, regionale Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Was wir aber anbieten werden, ist Hilfe über eine Insolvenzstiftung, die sich aktuell in der finalen Phase der Ausarbeitung befindet.“ Diese Arbeitsstiftung wird einerseits gegründet, um insolvente Unternehmen mit Commerzialbank-Bezug zu unterstützen, andererseits beinhaltet das Hilfspaket aber auch Unterstützung für Corona-bedingte Insolvenzen. „Auch im Fall der Aleca Möbelwerkstätte wird diese Arbeitsstiftung im Bedarfsfall greifen“, so Schneemann.
Insolvenzstiftung in Verhandlung
Die Commerzialbank-Pleite und die Corona-Krise haben die Situation am heimischen Arbeitsmarkt verschärft. „Nun geht es darum, die Burgenländerinnen und Burgenländer am Arbeitsmarkt zu unterstützen und im Fall von Arbeitslosigkeit wieder zu integrieren,“ so Schneemann. Neben bereits laufenden Maßnahmen um Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen, wird nun eine Insolvenzstiftung mit dem AMS verhandelt. Diese Arbeitsstiftung wird Maßnahmen zur Berufsorientierung, Qualifizierungsmaßnahmen wie Aus- und Weiterbildungen und die Vermittlung am Arbeitsmarkt beinhalten und soll in den kommenden Wochen konkretisiert werden.
Passiva in Höhe von rund 4,57 Millionen Euro
Der Tischlereibetrieb hat laut Angaben des KSV1870 Passiva in der Höhe von rund 4,57 Millionen Euro, davon 4,5 Millionen Euro gegenüber der im Juli Pleite gegangenen Commerzialbank Mattersburg.
Zunächst war die Möbelwerkstätte für die großen Möbelhäuser kika und Leiner tätig. Später wandte man sich vor allem dem Privatkundenbereich zu. Laut eigenen Angaben sollen bereits im Jahr 2011 kaum zu bewältigende Kreditverbindlichkeiten gegenüber der Commerzialbank bestanden haben.
Von Seiten der Bank sei immer Unterstützung zugesagt worden und es wurde in Aussicht gestellt, dass Aufträge bei der Errichtung des Impulszentrum Mattersburg an die Möbelwerkstätte erteilt würden. Durch den Konkurs der Commerzialbank Mattersburg wäre mit einem derartigen Auftrag nicht mehr zu rechnen, weshalb man die Insolvenz eingestehen und den Konkursantrag stellen musste, hieß es. Ein Sanierungsplan laut KSV würde nicht angestrebt. Forderungen können ab sofort angemeldet werden.
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