Gemeinde St. Martin-Karlsbach
46 Millionen für freie Fahrt von Sonne und Wind

- Der 100. Trafo ging in St. Martin-Karlsbach ans Netz.
- Foto: APG
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APG feiert 100. Trafo: „Jubiläums-Trafo“ ist am Netz – Weitere 65 sind bis 2040 geplant.
ST. MARTIN-KARLSBACH. Austrian Power Grid (APG) hat im Umspannwerk Ybbsfeld (NÖ) in St. Martin-Karlsbach nahe Ybbs a. d. Donau (NÖ) den einhundertsten Transformator im österreichweiten Stromnetz in Betrieb genommen. „Trafos“ sind – neben kapazitätsstarken Leitungen – unverzichtbare Bausteine für das Gelingen der versorgungssicheren Energiewende, weil sie die Integration und damit die bundesweite Verteilung lokal erzeugter Energie aus Sonne und Wind ermöglichen. Insgesamt investierte APG in den vergangenen zwei Jahren 46 Millionen Euro in den Standort.
Trafo Nummer 100 ist am Netz – weitere 65 geplant
„Auf dem Weg zu einer versorgungssicheren Energiewende ist neben dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen auch ein umfassender Ausbau bzw. die Modernisierung sowie Digitalisierung der bestehenden Netzinfrastruktur nötig. Gleichzeitig muss die Bestandsinfrastruktur optimal genutzt werden, damit schon jetzt österreich- und europaweit noch mehr nachhaltiger Strom möglichst einschränkungsfrei dorthin transportiert werden kann, wo er gerade gebraucht wird. Denn, ausreichend verfügbare Leitungskapazitäten sind häufig Mangelware“, betont Unternehmenssprecher Christoph Schuh und ergänzt: „Die Inbetriebnahme des einhundertsten Transformators ist ein wichtiger Meilenstein für die versorgungssichere Energiewende in Österreich. Weitere 65 sieht der APG-Netzentwicklungsplan im Rahmen des 9-Milliarden-Euro-Investitionspakets bis 2034 vor. Eine große Herausforderung. Immer das Ziel im Blick: Endgültig freie Fahrt für Sonne und Wind bis zum Jahr 2040.“
Spezial-Trafo verbessert Transport Erneuerbarer
Voll aufgerüstet samt Kühlung, Lüfter und zwei randvoll mit 225.000 Litern Isolieröl gefüllten Kesseln bringt er 900 Tonnen auf die Waage, hat eine Leistung von 600 Megavoltampere (MVA) und kann den Weg des Stroms in andere Bahnen lenken: Der einhundertste Riesentransformator im Stromnetz der APG ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. 16 Millionen Euro investierte APG in den neuen, so genannten Phasenschiebertransformator am Standort Ybbsfeld, dessen Aufgabe ungleich seiner „herkömmlichen“ Artgenossen nicht darin besteht, Strom von einer Spannungsebene in die andere zu transformieren. „An einigen Stellen im APG-Netz kommen Spezial-Trafos zum Einsatz: Phasenschiebertransformatoren sind in der Lage, Stromflüsse von einer Leitung auf die andere umzulenken, um diese zu entlasten. Erneuerbare Energie kann so viel besser eingebunden werden“, sagt Bernhard Joksch, der die Errichtung des Transformators bei APG leitete.
Gigantischer Stromverteiler um 30 Millionen Euro
Um den neuen Trafo im Umspannwerk Ybbsfeld einbinden zu können, war ein Anlagenausbau in der Höhe von 30 Millionen Euro notwendig, u. a. für eine Art gigantischen Stromverteiler. Der Projektleiter zur Funktionsweise: „Auf einer Fläche von rd. 11.000 Quadratmetern haben wir in den vergangenen beiden Jahren zwei neue 220-kV-Schaltfelder, eine dritte Sammelschiene und eine zweite Kupplung gebaut. Als eine Einheit betrachtet, könnte man diese Anlage mit dem Verteilerkasten vergleichen, der in jedem Haushalt dafür sorgt, dass der Strom je nach Bedarf zur Waschmaschine, zum TV oder zum Backofen gelangt. In unserem Fall wird der Strom mithilfe dieser Komponenten und des neuen Trafos je nach aktueller Netzkonstellation vom Umspannwerk Ybbsfeld aus Richtung Westen, ins Umspannwerk Ernsthofen oder Richtung Osten, ins Umspannwerk Bisamberg umgeleitet.“


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