Bezirk Melk: Bänker soll eigene Filiale um 49.000 Euro erleichtert haben
BEZIRK MELK. Schwere Vorwürfe erhebt ein Geldinstitut aus dem Bezirk Melk gegen einen ehemaligen Mitarbeiter, der in seiner Funktion als stellvertretender Hauptkassier insgesamt 49.000 Euro aus dem Tresor im Keller der Bank gestohlen haben soll.
Angeklagter streitet alles ab
Am Landesgericht St. Pölten bestreitet der 29-Jährige gegenüber Richter Slawomir Wiaderek, für die Diebstähle, zwei im Februar und April 2013, der dritte im Juli 2014, verantwortlich zu sein. Staatsanwältin Maria Lalics geht aufgrund von Indizien jedoch davon aus, dass niemand sonst dafür in Frage kommt. Als Motiv nannte die Anklägerin die verhältnismäßig hohen Kosten, die der Beschuldigte in sein Hobby, den Pferdesport, investiere.
Verteidiger hegt Zweifel
Verteidiger Marc Gollowitsch wiederum geht davon aus, dass es aufgrund der Auswertung der Überwachungsvideos seinem Mandanten beim dritten Angriff zeitlich nicht möglich gewesen sei, den mutmaßlichen Tatablauf zu bewältigen. Darüber hinaus sei nicht nachvollziehbar, warum der Beschuldigte 34.000 Euro in gestückelten Scheinen genommen und zunächst im Keller versteckt haben soll, wenn er ebenso gut einige 500 €-Päckchen in seine Jackentasche stecken hätte können.
Lücke im Überwachungsvideo
Drei Minuten und 28 Sekunden vergingen, in denen der Ex-Kassier am 23. Juli von der Überwachungskamera nicht erfasst wurde, da der Abgang zum Keller sowie die unteren Bereiche zum Tatzeitpunkt noch nicht überwacht wurden. Zugang zu den notwendigen Schlüsseln habe laut Angeklagtem eigentlich jeder gehabt, da damit relativ sorglos umgegangen worden sei. Auch die Angestellten einer Sicherheitsfirma, die das Geld anliefert, kämen, laut Beschuldigtem, für die Tat infrage. Als der 29-Jährige einige Tage nach dem Vorfall mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, kündigte er.
Prozessende nicht absehbar
Nach dem Verschwinden von zunächst 5.000, danach 10.000 Euro im Jahr 2013 musste auch der damalige Hauptkassier die Konsequenzen ziehen. Seine Privatbeteiligtenvertreterin Andrea Schmidt vermutet, dass die Kündigung ihres Mandanten mit den Diebstählen in Zusammenhang stehe. Sie möchte daher eine Schadensgutmachung in Höhe von 7.000 Euro beantragen.
Trotz zweitägiger Verhandlung ist das Ende des Prozesses nicht absehbar. Zur Ladung weiterer Zeugen vertagte Wiaderek vorerst auf unbestimmte Zeit.
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