Bezirk Melk: Wenn jeder schnieft und krächzt
Viele Menschen im Bezirk klagen über Verkühlungen, doch nur wenige sind tatsächlich im Krankenstand.
BEZIRK. Derzeit hat man das Gefühl, dass es an jeder Ecke schnieft und rotzt. Im Büro, im Zug, in der Schule – überall wird gehustet und geniest. Die Grippewelle scheint den Bezirk Melk erreicht zu haben.
187 Grippemeldungen
Sieht man aber die Daten der Krankmeldungen (siehe Zur Sache), dann scheint das nicht zu stimmen. Denn im Vergleich zu früheren Grippewellen ist die Zahl der Krankenstände eher gering. Aktuell gibt es im Bezirk offiziell „nur“ 187 Grippemeldungen. Kränkeln wir Melker wirklich weniger als sonst, oder trauen sich nur immer weniger daheim zu bleiben und gehen trotz Fieber arbeiten? "Die Dienstnehmer probieren es zwar, merken aber nach rund einer Woche, dass es nicht besser wird und melden sich dann krank“, sagt Allgemeinmediziner Michael Karner aus Melk.
Peter Reiter von der Arbeiterkammer Melk sieht das Problem mit Druckausübung am Arbeitsplatz: "Wenn ich mich krankmelde oder eine Kur beantrage, wird manchmal der Druck auf den Dienstnehmer erhöht, sei es vom Chef oder von anderen Angestellten. Die Folge ist, dass ich innerlich Angst habe meinen Job an jemand anderen zu verlieren und arbeitslos zu werden." Rechtlich kann es zwar vorkommen, doch hier muss der Chef beziehungsweise man selbst entscheiden, wie wichtig einem die Gesundheit ist.
Vorbeugemaßnahmen
Um aber der Grippe vorzubeugen werden von medizinischer Sicht folgende Tipps gegeben: "Wichtig ist es auf die Hygiene zu achten, beispielsweise durch Desinfizieren der Hände oder nach Begegnungen die Hände zu waschen. Auch Geräte sollten dann desinfiziert werden", rät Karner.
Ebenso spielen Ernährung und Ausflüge laut dem Arzt Franz Wurzer aus Pöggstall eine entscheidende Rolle. "Eine ausgewogene Ernährung und die Einnahme von Vitaminen sind wichtig. Auch sollte man bei einer Infektion größere Menschenmassen meiden", so Wurzer.
ZUR SACHE: Krankenstände
187 Menschen sind, bedingt durch einen grippalen Effekt, nach dem letzten Stand der NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK) Pöchlarn arbeitsunfähig (nur Personen, die dort angemeldet sind und Anspruch auf "Krankenstand" haben). Letztes Jahr um diese Zeit waren es um vier Arbeitnehmer weniger. Niederösterreichweit sind 3.540 Personen "ans Bett gefesselt". Die durchschnittliche Krankheitsdauer in NÖ beträgt übrigens 14,6 Tage. Eine Grippewelle erwartet man erst im Jänner.
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