Dämmerung zieht die Räuber an
Herbstzeit ist Einbruchzeit. Vor allem zwischen 17 und 21 Uhr schlagen Diebesbanden verstärkt zu.
BEZIRK MELK. "Während meine Mutter oben geschlafen hat, sind die Diebe durch die Kellertür ins Haus hinein. Der Fernseher dürfte sie aber abgeschreckt haben", schildert Gerhard Wurzer aus Ybbs, der kürzlich Opfer eines Einbruchs wurde. Mutter Herta hatte Glück: Sie bekam den Einbruch gar nicht mit. "Gestohlen wurde nichts, trotzdem werde ich einen Bewegungsmelder anbringen lassen", sagt Wurzer.
In diesem Fall ist ein Einbruch zwischen 17 bis 21 Uhr gescheitert. Es ist seit September einer von bislang neun Einbrüchen in diesem Zeitraum im Bezirk.
Nicht nur Randlage gefährlich
Betroffen sind längst nicht mehr nur Häuser in "Randlagen" bzw. nahe der Autobahn. "Unser Haus ist in Zentrumsnähe", sagt Wurzer und der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Karl Nestelberger ergänzt: "Seit letztem Jahr fällt auf, dass auch entlegene Orte betroffen sind, etwa Hürm oder St. Leonhard."
Licht an auch bei Abwesenheit
In der Dämmerung fahren die Einbrecherbanden durch die Siedlung und brechen in Häuser ein, in denen kein Licht brennt. "Die Diebe gehen davon aus, dass dort keiner daheim ist", so Nestelberger. Aber wie kann man sich schützen? "Abgesehen von einer Alarmanlage ist eine Zeitschaltuhr sinnvoll, die bei Abwesenheit eine Lampe aktiviert", so Nestelberger.
Der Experte rät auch, in Abwesenheit die Fenster zu schließen: "Mit einer Klopapierrolle und einer Schnur lassen sich gekippte Fenster geräuschlos öffnen." Verdächtig sind Autos mit fremden Kennzeichen, in denen sich mehrere, oft mit Trainingsanzügen bekleidete Männer befinden.
Wenn ein Einbruch erst im Gange ist, geht's meist ganz schnell. Diebe halten sich selten länger als zehn Minuten im Haus auf und nehmen Geld, Schmuck und Handys mit. "Viele Einbrecher haben einen geschulten Blick für Wertvolles", weiß Nestelberger.
Drei Fragen an
Karl Wepper, Melker Experte für Alarmanlagen
Welche Vorteile bietet eine Alarmanlage? "Eine Anlage schreckt ab und verhindert damit Sachschaden. Außerdem gibt es Paniktasten, die bei Gesundheitsproblemen nützlich sind."
Mit welchen Kosten muss man in etwa rechnen? "Das fängt beim Türspion um 30 Euro an, internetbasierte Systeme gibt's ab 200 Euro, Anlagen für Einfamilienhäuser um rund 3.000 Euro. Ein Drittel fördert das Land NÖ."
Gibt es oft Fehlalarme? "Nicht wenn ein Experte die Installation macht. Für eine gute Beratung sollte man sich etwa zwei Stunden Zeit nehmen."
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