Das Ländliche ist eine Stärke

BEZIRKSBLÄTTER: 2013 ist zwar noch jung, doch welches ist das größte Projekt in diesem Jahr für die Gemeinde?
FRANZ PENZ: "Wir bauen in Gansbach einen Nahversorger. Dieser soll nicht nur diesen Ort versorgen, sondern ist auch für unsere Nachbarn Bergern und Aggsbach wichtig. Betrieben wird der Spar-Markt von einem örtlichen Kaufmann. Vorausgesetzt, die Miete ist für die Gemeinde kostendeckend!"
Der Supermarkt ist also etwas, was für Sie zur Kernaufgabe einer Gemeinde gehört?
"Ich glaube, wir müssen Impulse setzen und investieren. Dazu gehört natürlich auch die Schaffung von Wohnplätzen, was wir in Mauer, Gerolding und Gansbach auch gemacht haben."
Das alles kostet Geld. Hat Dunkelsteinerwald dafür genug Geld?
"Wir haben eine freie Finanzspritze, die wir gezielt einsetzen, aber es wird natürlich schwieriger. Unser Vorteil hier ist, dass die Menschen in ihren Vereinen auch sehr viel Eigenleistung mit einbringen, die Gemeinde muss also nicht alles zahlen. Paradebeispiele hierfür sind etwa unsere Feuerwehren, die sich ihre Häuser selbst bauen."
Stichwort Feuerwehr: Sie haben 2.329 Einwohner, aber vier Feuerwehren. Sehen Sie hier kein Einsparungspotenzial?
"Kicking hat sich ja bereits Gansbach angeschlossen, wohlgemerkt freiwillig ohne Druck von außen, von erzwungenen Fusionierungen halte ich nichts. Die Feuerwehr funktioniert gerade wegen ihrer Struktur so gut – die Identifikation mit dem Nächsten im Dorf ist sehr groß und daher auch das Engagement. Die Einsatzbereitschaft würde extrem leiden."
Am Sonntag stimmen wir über die Wehrpflicht ab. Eine Wahlempfehlung?
"Auch ein Berufsheer würde die Sicherheit des Landes gewährleisten können. Der springende Punkt ist jedoch der Zivildienst. Das jetzige System funktioniert sehr gut und meine Befürchtung ist, dass die Motivation auch nach dem Zivildienst einer Rettungsorganisation treu zu bleiben, durch das bezahlte Sozialjahr verloren geht."