Feuerwehr-Tradition im Bezirk Melk: Die beliebtesten 30 Meter im Mai

Unvergessen: Der rosa Maibaum in Aggsbach-Dorf. | Foto: Christian Trinkl
2Bilder
  • Unvergessen: Der rosa Maibaum in Aggsbach-Dorf.
  • Foto: Christian Trinkl
  • hochgeladen von Daniel Butter

BEZIRK. Egal ob mit Muskelkraft oder doch schon mit Kran, das Maibaumaufstellen ist eine der wichtigsten und schönsten Traditionen in unserem Bezirk. Doch woher kommt diese Tradition und wie schaut der perfekte Maibaum aus? Diese und noch weitere Fragen durchleuchten die BEZIRKSBLÄTTER mit Anton Wittmann vom Bezirksfeuerwehrkommando Melk.

Umstrittene Herkunft

"Die Herkunft des Maibaums und dessen Brauchtum ist umstritten. Vermutlich liegt sein Ursprung bereits bei den alten Germanen und deren Verehrung diverser Waldgottheiten", sagt Wittmann, "In diesem Zusammenhang muss auch die von den Germanen verehrte Donareiche erwähnt werden, die dem Gott Donar bzw. Thor geweiht war und bei Geismar (Nordhessen) stand. Sie wurde der Legende nach vom heiligen Bonifatius gefällt."
Doch mit der Zeit vermischte sich dieser Brauchtum mit dem der Christen. Diese haben laut überlieferten Berichten im 13. Jahrhundert "Pfingstbäume" in einigen Orten aufgestellt. "Ebenfalls wird auch heute noch in Deutschland an etlichen Orten ein so genannter ,Maien‘ zu Pfingsten gesetzt. Zudem wird der Maibaum in einigen Gegenden auch als ,Marienbaum‘ bezeichnet", fügt der Matzleinsdorfer hinzu.

Die heutige Form des Maibaums (hohe Form mit belassener grüner Spitze und Kranz) ist seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Ab dem 19. Jahrhundert kam er dann auch als Ortsmaibaum für die selbstständigen Gemeinden (zum Zeichen ihres Selbstbewusstseins) auf. Im Laufe der Zeit ist aber ein stark lokales Brauchtum entstanden, welches sich oft schon von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet.

Die Höhe und Schmuck

"In unserer Gegend sind die Maibäume grundsätzlich aus Fichtenstämmen zwischen 15 und 30 Metern Länge", erklärt Wittmann. Wichtig dabei ist, dass der Baum möglichst gerade gewachsen und nach der Bekranzung (ein bis drei Kränze) ein schönes Gesamtbild darstellt. "Wie hoch oder stark der Baum ist, spielt dabei eigentlich eher eine Nebenrolle", so der Ehrenbrandrat.

Schwupps, jetzt ist er weg

Neben dem Aufstellen gibt es noch einen weiteren Brauch: das Stehlen. Vor dem 1. Mai stellen viele Feuerwehren extra Wachen auf, die den Maibaum beschützen. Doch das geht nicht immer gut. Eines der bekanntesten Beispiele war der "Krieg" zwischen Aggsbach-Dorf und Markt. 2006 ruderten die Florianis aus Dorf über die Donau an das andere Ufer und stahlen den Baum. Zusätzlich provozierten sie die gegenüberliegende Seite, indem sie den Baum am Donauufer aufstellten. Die Revanche ein Jahr später: Der Maibaum in Dorf erstrahlte in Rosa (Foto).

Leider gab es auch schon negative Zwischenfälle im Bezug auf das Umschneiden oder Stehlen eines Maibaumes. Es wurden aufgestellte Maibäume nach der Verlosung, also von einem Privatbesitzer, gestohlen. Oder durch völlig falsch verstandenes Brauchtum wurden Maibäume höchst fahrlässig angesägt bzw. gefällt. "Dies hat überhaupt nichts mit Brauch zu tun und wird von allen Feuerwehren, welche das schöne und erhaltenswerte Brauchtum pflegen aufs Schärfste verurteilt", erklärt Wittmann.

Unvergessen: Der rosa Maibaum in Aggsbach-Dorf. | Foto: Christian Trinkl
Anton Wittmann (rechts): "Das gegenseitige ,Stehlen‘ des Maibaumes geht auf eine lange Tradition zurück." | Foto: Walter Handl

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.