Dürre, Kälte, Borkenkäfer

Jetzt helfen wir unseren Bauern im Bezirk Melk

BEZIRK. Es war kein leichtes Jahr für die rund 3.000 Landwirte im Melker Bezirk. Trockenheit, Borkenkäfer und Schädlinge auf den Feldern brachte viele an den Rand der Existenz. "Die bäuerlichen Familienbetriebe sind das Rückgrat des ländlichen Raums in Niederösterreich. Sie investieren jedes Jahr maßgeblich in die regionale Wirtschaft", erläutert Johannes Zuser, Kammerobmann der Bezirksbauernkammer Melk.

Arbeitsplätze bedroht

Zuser betont zudem, dass 130.000 Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen in NÖ an der Land- und Forstwirtschaft hängen. Er konkretisiert dies mit einem Beispiel: Ein Bauernhof sichert im Schnitt drei Arbeitsplätze – vom Landmaschinenbauer über den Einzelhandelsangestellten bis hin zum Holzverarbeiter. Zudem sorgen die Bauern für ein attraktives Vereinsleben und sind verantwortlich für unser Landschaftsbild.

Augen auf beim Kauf

Dabei hat die kleinstrukturierte Landwirtschaft am Weltmarkt einen massiven Wettbewerbsnachteil. "Darum setzten wir auf Qualität und arbeiten nach höchsten Standards bei Tierwohl, Pflanzen- und Naturschutz", erklärt der Obmann des Bauernbundes Leopold Gruber-Doberer, "es ärgert mich aber, wenn in einer Fertigpizza Flüssigeier aus Käfighaltung aus Übersee verarbeitet wurden und es nicht deklariert ist. Das ist schlecht für das Klima und bedroht unsere bäuerliche Existenz."
Dass auch bei den Konsumenten die Deklarierung ein Thema ist, zeigt unsere Umfrage auf Facebook. 81 Prozent wünschen sich eine Kennzeichnung bei Produkten.

Wertschätzung der Bauern

Die zentrale Frage wird sein: Wer erzeugt in Zukunft unsere Lebensmittel? "Wenn wir die Versorgungssicherheit mit rot-weiß-roten Produkten aufrechterhalten und nicht auf Importe aus Ländern mit niedrigen Standards vertrauen wollen, brauchen wir endlich ehrliche Preise", so Zuser. Er appelliert abschließend an die Wertschätzung der Arbeitsweise der heimischen Bauernfamilien.

Zur Sache

Laut der Statistik der Landwirtschaftskammer gibt es im Melker Bezirk rund 3.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe.