Kein Mittel gegen Amoklauf
Aber: Jede Schule sollte ein internes Warnsystem für alle Fälle aufbauen
¶NÖ/ST.PÖLTEN (wp). Der tragische Vorfall in einer St. Pöltner Volksschule, wo ein Vater seinem Sohn in der Garderobe durch den Kopf schoss, und ihn damit tödlich verletzte, rückt die Sicherheit in Schulen wieder in den Blickpunkt. Kann derartigen Vorfällen präventiv begegnet werden? Gibt es Notfallpläne für bewaffnete Amokläufe in Schulen? „Es gibt kein einheitliches Notfall- und Warnsystem“, erklärt Landesschulratspräsident Hermann Helm, „da jede Schule, etwa durch bauliche Gegebenheiten ihre Spezifika aufweist.“ Wird aber ein bewaffneter Aggressor rechtzeitig entdeckt, sollte ein Warnsystem in Gang gesetzt werden. Zum Beispiel durch vereinbarte Klingelzeichen der Schulglocke, visuelle Warnungen der Lehrer über ein vorhandenes Computernetzwerk oder Mobiltelefone. „Wichtig ist, dass Schüler, die nicht gefahrlos in Sicherheit gebracht werden können, sich in ihren Klassen im Notfall verbarrikadieren können“, meint Landesschulinspektor für AHS, Rainer Ristl.
„Niederösterreich ist das einzige Bundesland, das eine flächendeckende Notfall-Schulung für Direktoren durchgeführt hat“, so Helm. Hier würde eng mit Schulpsychologen und der Polizei zusammengearbeitet. Er fordere auch eine Lockerung des Datenschutzes. Falls ein aggressiver Elternteil mit einem Betretungsverbot des familiären Haushalts durch die Behörde belegt wird, sollte dies die Schulleitung erfahren. Sollte dieser in schlechter Absicht in der Schule auftauchen, könne er von Lehrern, die speziell geschult sind, beruhigt werden.
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