Schlusspfiff für die Spendenkaiser aus Münichreith
Nach 29 Jahren löst sich nun der 1. FC Kaiserbier Münichreith auf
MÜNICHREITH. Wir schreiben den 22. Oktober 1988: Der 1. FC Kaiserbier Münichreith wird von Franz Weiß und Leopold Brunner aus der Taufe gehoben. Ein Jahr später fanden der Verein und seine Mitglieder ihre wahre Passion: Spenden sammeln für Institutionen und für Familien, die eine finanzielle Unterstützung benötigen. "Über 400.000 Euro konnten wir in den 29 Jahren sammeln und an Bedürftige übergeben", erklärt Franz Weiß.
Obmann Weiß tritt nun ab
Nun musste der Obmann aber schweren Herzens eine Entscheidung fällen: Er tritt als Obmann mit Jahresende zurück und dadurch wird auch der Spielbetrieb eingestellt. "Man ist mit 60 leider keine 30 mehr. Irgendwann kann man nicht mehr die gleiche Energie aufwenden, wie noch vor einigen Jahren", so Weiß. Auch kleinere Hindernisse, wie etwa Tombulapreise selbst abholen von allen möglichen Teilen des Landes, summierten sich immer mehr und gaben dem Münichrei-#+ther zu denken.
Viele schöne Erinnerungen
Doch die Auflösung lässt auch Platz, um in Erinnerungen zu schwelgen. "1997 hatten wir unser persönliches Rekordergebnis mit 550.000 Schilling (rund 39.970 Euro). Das wurde an den Himmelschlüsselhof in Texing gespendet", erinnert sich Weiß. Echter "Rekordspender" ist die Familie Santer vom Hotel Enzian aus Obergurgl in Tirol, die 18 Mal eine ganze Woche Halbpension für zwei Personen für die Tombola spendete. Doch auch berühmte Einzelpersonen und Vereine griffen tief in die Tasche. "Da waren unter anderem Franz Vranitzky, Stefan Eberharter, Armin Assinger, SK Rapid Wien, Rudolf Kirchschläger, Hans Dichand, Renate Götschl und noch viele mehr dabei", erklärt Weiß. Stargäste wie Waltraud Haas, Thomas Brezina, Kaplan August Paterno, Josef Hickersberger, Horst Chmela und Ronnie Seunig waren ebenso am Sportplatz in Münichreith anwesend.
Im Jahre 2008 wurde der Verein mit dem NÖ Löwenherz-Preis ausgezeichnet und 2002 wurde vom damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel das Bundesehrenzeichen an Franz Weiß überreicht.
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