Bezirk Melk
Urteil ging scharf am Knast vorbei

Verteidiger Leopold Luegmayer | Foto: Ilse Probst
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BEZIRK. „Diesmal habe ich noch versucht, Sie durch gutes Zureden auf den rechten Weg zu bringen“, erklärte der St. Pöltner Jugendrichter Markus Grünberger nach dem Urteilsspruch gegen drei Angeklagte. Ein 28-jähriger Rumäne, der wegen einer schweren Körperverletzung in Bergland geladen war, blieb dem Prozess fern.

Staatsanwältin Julia Berger | Foto: Ilse Probst
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Staatsanwältin Julia Berger legte den Burschen im Alter von 17, 18 und 19 Jahren mehrere Fakten im Zusammenhang mit Körperverletzungen und Einbruchsdiebstählen zur Last, wobei sich die umfassenden Geständnisse auf die Strafen stark mildernd auswirkten.

Raubzug durch die Region

Während der 19-Jährige sich „nur“ wegen vier Einbrüchen in Wieselburg, die er gemeinsam mit dem 17-Jährigen in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober verübt hatte, zu verantworten hatte, gingen noch weitere zwei Einbrüche in Gaming und Scheibbs auf das Konto des Jüngeren. Er war gemeinsam mit vier abgesondert verfolgten Burschen in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni unterwegs. Dabei zwängten die Täter ein Gasthausfenster auf und stahlen 14 Packungen Zigaretten, eine Kellnerbrieftasche inklusive 180 Euro, sowie eine Armbanduhr im Wert von rund 600 Euro. Bei einem Hanfshop in Scheibbs hielt die Türe dem Einbruchsversuch stand.

Hoher Sachschaden entstand in Wieselburg, wo das angeklagte Duo die Eingangstüren einer Tankstelle und zweier Kaffeehäuser aufdrückten und in den Kassenbereich des Messegeländes unter anderem durch das Einschlagen des Glases mit einem Feuerlöscher gelangten. Neben dem Wertersatz der Beute forderte die Vertreterin der Tankstelle 8.900 Euro für den Sachschaden.

6.500 Euro Schmerzensgeld

Heftig könnten die arbeitslosen Burschen auch die Forderungen von Privatbeteiligtenvertreter Egmont Neuhauser treffen, der für einen schwer verletzen Lkw-Fahrer Schmerzensgeld, sowie für dessen Arbeitgeber für den Ausfall seines Fahrers insgesamt rund 6.500 Euro in Rechnung stellte. Thomas Kaumberger und Leopold Luegmayer anerkannten als Verteidiger des 17- und des 18-Jährigen vorerst nur einen Teilbetrag.

Privatbeteiligtenvertreter Egmont Neuhauser | Foto: Ilse Probst
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Völlig unverhofft kam der Lkw-Fahrer im vergangenen Juni in Wieselburg zum „Handkuss“, als er auf einem Gehsteig mit dem Handy am Ohr am Weg zu seiner Schwester war. Jemand kam von links an ihn heran, „dann hab ich schon den ersten Schlag bekommen.“ Leicht benommen spürte er einen weiteren Faustschlag, danach einen Fußtritt ins blutende Gesicht, was ihn schließlich Zähne kostete, wobei der 17-Jährige danach noch eine Zeugin zu einer Falschaussage drängte.

Ebenfalls durch mehrere Faustschläge und Fußtritte verletzte der 18-Jährige ein Opfer in Bergland, das mit einem Unterkieferbruch Anfang Juni 2019 im Krankenhaus landete.

Zuhause statt im Häf'n

„Ohne Geständnis wären Sie heute nicht nach Hause, sondern in die Justizanstalt gegangen“, begründete Grünberger die zweijährige Bewährungsstrafe für den vorbestraften 18-Jährigen. Mit 18 Monaten bedingt für den 17-Jährigen und sechs Monaten bedingt für den 19-Jährigen endete der Prozess, wobei den beiden jüngeren Burschen neben Bewährungshilfe auch ein Antiaggressionstraining verordnet wurde (rechtskräftig).

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