Bezirk Melk
Vergewaltigungsprozess endete mit tränenreichem Freispruch
BEZIRK. Mit jeder Menge Tränen der Erleichterung endete ein Prozess am Landesgericht St. Pölten, bei dem sich ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Melk wegen Vergewaltigung zu verantworten hatte. Nach dem Freispruch des Schöffensenates konnte der zuletzt in Untersuchungshaft aufhältige Mann seine anwesenden Angehörigen ohne Handschellen umarmen.
Bis zu 15 Jahre Haft standen für den 27-Jährigen auf dem Spiel, nachdem ihm eine 20-jährige Kellnerin vorgeworfen hatte, sie vergewaltigt zu haben, obwohl sie eigentlich nur bei ihm übernachten wollte. Sie habe gemeinsam mit dem Beschuldigten und einem weiteren Gast im vergangenen Februar gegen Mitternacht ein Lokal im Bezirk Melk verlassen. Weil sie ihren Zug verpasst hatte, nahm sie das Angebot des Mannes, bei ihm zu übernachten, an.
Widersprüche bei Aussage
„Wir haben ausgemacht, dass wir Sex haben werden“, wehrte sich der Beschuldigte gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer gegen die schweren Vorwürfe der jungen Frau, die nach ihrem Aufenthalt in der Wohnung des Mannes durch die Straßen des Ortes irrte und schließlich ins Krankenhaus gebracht wurde. Wegen ihrer massiven posttraumatischen Belastungsstörung, die sie auf den Vorfall zurückführt, musste sie sich bis jetzt bereits dreimal in stationäre psychische Behandlung begeben.
Zum Vergewaltigungsvorwurf erbrachte auch ein Gutachten kein beweiskräftiges Ergebnis. Darüber hinaus führten Widersprüche in der Aussage der 20-Jährigen zum Freispruch im Zweifel. Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig.
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