Viel wildes Getier kreucht und fleucht durch Melk

Joe Kadla aus Kettenreith "kuschelt" mit einer seiner zwei Kornnattern.
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  • Joe Kadla aus Kettenreith "kuschelt" mit einer seiner zwei Kornnattern.
  • hochgeladen von Christian Rabl

BEZIRK MELK. "Kornnattern sind als Ausbrecher bekannt", erzählt Joe Kadla aus Kettenreith. Er hält zwei von ihnen in einem großzügigen Terrarium und musste sie schon mehrfach suchen. "Einmal waren sie fast eine Woche ausgebüchst, ich hatte sogar schon den Amtstierarzt, Nachbarn und Gemeinde informiert", bekam Kadla aber nicht – wie befürchtet – einen "Anpfiff" von der Bezirkshauptmannschaft, sondern sogar Lob.

Eine hohe Dunkelziffer
"Der Amtstierarzt hat mich gelobt, dass ich die Tiere gemeldet hatte. Viele machen das nicht", weiß Kadla, der die zwei (ungiftigen) Kornnattern, die er schon rund zehn Jahre lang hegt und pflegt, letztlich in der eigenen Wohnung wiederfand. Melks Amtstierärztin Silvana Häupl: "Die Dunkelziffer ist bei der Wildtiermeldung sehr hoch, weil viele Tiere nicht bei Fachhändlern bezogen werden," rät sie dringend dazu, beim Kauf auf seriöse Quellen zurückzugreifen. Diese verfügen über Fachwissen, alle Unterlagen zu den Wildtieren und Merkblätter zur korrekten Haltung und Meldung.

Die giftigste Schlange
Ein dramatischer Fall von entkommenen Giftschlangen ereignete sich 2012 in Gansbach, als ein Gebäude in Brand geriet, indem sich – neben reichlich Marihuana – auch zahlreiche Schlangen, darunter auch sogenannte Inlandtaipane, befanden. "Das ist die giftigste Schlange der Welt und ich durfte sie damals einfangen", erinnert sich Georg Jachan, der einem Verein zum Schutz exotischer Amphibien und Reptilien vorsteht. "Seither bin ich im Auftrag des Lebensministeriums als Sachverständiger tätig", erzählt Jachan, dessen Reptilienheim Abgabefälle – auch anonym – übernimmt.
"Die Schlangen aus Gansbach sind heute teilweise im Reptilienzoo Forchtenstein untergebracht, einige habe ich selbst übernommen, darunter war auch eine taiwanesische Kobra", erzählt Georg Jachan.

Zur Sache
Private Tierhalter sind zur Meldung von Wildtieren (Wildvögel, Reptilien, Amphibien) verpflichtet. 2014 wurden im Bezirk rund 20 Schildkröten, zehn Schlangen und Agamen sowie zehn Greifvögel gemeldet.

Amtstierärzin Silvana Häupl: "Wildtiere haben besondere Ansprüche was die Haltung betrifft. Das sollte man sich vor dem Kauf überlegen."

Drei Fragen an Georg Jachan, Schlangen-Sachverständiger

Wie haben Sie die Schlangen beim Brand in Gansbach "zu fassen" bekommen? "Ich bin fünf Stunden herumgelaufen und habe alle Tiere eingefangen. Ein Inlandtaipan kann mit einem Biss 200 Menschen töten, ein Antiserum gab's weit und breit nicht."
Warum wurden Sie mit dem Einfangen betraut? "Ich habe Giftschlangen seit ich zwölf war und viel zum Thema publiziert."
Wo kann man Schlangen abgeben? "Am besten sich jederzeit an uns wenden unter Tel. 0699/17809529. Wir nehmen die Tiere im Reptilienheim in Gföhl auf, auch anonym."

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