Zehn Euro-Dieb hinter Gitter
Auf seinen Streifzügen suchte ein 29-Jähriger auch Ruprechtshofen heim. Nun erhielt er seine Strafe.
RUPRECHTSHOFEN/REGION. Er wirkte reuig, einsichtig, aber auch routiniert – kein Wunder, stand der 29-jährige Bosnier doch bereits zum vierzehnten Mal vor Gericht. Wieder einmal hatte er es nicht geschafft, Probleme ohne Drogen zu lösen. Das Geld dafür besorgte er sich bei Einbrüchen in den Bezirken Scheibbs und Melk.
Bevorzugt suchte er nach Bargeld, als er Anfang April 2013 bei einer Firma in Neustift eindrang. Neben 400 Euro konnte er auch Zigaretten und zwei Handys gebrauchen. Am 20. April suchte er die Landwirtschaftliche Fachschule in Gaming heim, wo er mehrere Türen aufbrach. Neben Laptops und Digitalkameras erbeutete er auch 2.000 Euro. Unter Einfluss von Suchtgift kehrte er am nächsten Tag zurück, zunächst nur um Spuren zu verwischen.
„Die 5.000 Euro waren mir anscheinend immer noch zu wenig“, meinte er gegenüber dem St. Pöltner Richter Markus Grünberger. Die Gier führte den Einbrecher zum Bauhof nach Ruprechtshofen.
Dort wühlte er sich durch die Räumlichkeiten und fand schließlich zehn Euro. „Mit zwei Feuerlöschern hat er bei uns versucht, seine Spuren zu vernichten“, erklärte Vizebürgermeister Martin Leeb, der von insgesamt drei Einbrüchen im Bauhof sprach, jeweils mit geringer Beute, doch alleine beim letzten Fall entstand ein Sachschaden in Höhe von 31.000 Euro.
Endstation für den Bosnier war am 26. April in Gaming. Als er von einem Polizeibeamten aufgefordert wurde aus dem Wagen zu steigen, legte er den Retourgang ein und wollte flüchten. Der Beamte stoppte ihn durch gezielte Schüsse in die Reifen des Fluchtautos.
„Sie haben jetzt einen trockenen Entzug vor sich“, meinte der Richter, nachdem er das Urteil von vier Jahren Haft, sowie den Widerruf einer sechs Monate bedingten Strafe begründet hatte. Der Angeklagte nahm das Urteil kopfnickend an.
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