St. Martin: Herr Hinterndorfer sagt Nein

ST. MARTIN. "Jeder Mensch will als Mensch würdig leben und keine Marionette der Wirtschaft sein", sagt Franz Leopold Hinterndorfer. Das Rechtssystem werde den Menschen nicht mehr gerecht.

Ämter sind nicht das Ziel
Deshalb hat der Frühpensionist aus St. Martin – früher bereits in Münchreith-Laimbach politisch tätig – mit einigen Gleichgesinnten eine Partei gegründet, die eigentlich keine Partei sein will: Die "Nein!-Idee Österreich". Gemeinsam will man, wie Hinterndorfer es formuliert, "den Parteien entgegentreten", die nach Ansicht der Gruppierung nur "Kunstfiguren" sind.

Landtagswahlen als Ziel
Derzeit bemühe man sich um Unterschriften, um an den Landtagswahlen in Wien und Oberösterreich teilnehmen zu können, 400 (OÖ) bzw. 500 (W) sind dazu erforderlich. Obgleich man bei diesen Urnengängen antreten will, betont Hinterndorfer: "Wir gehen in kein gewähltes Amt und übernehmen keine führende Rolle. Wir wollen keine Mehrheit."

TTIP wird abgelehnt
Vielmehr wolle man die regierenden Politiker zu einem Umdenken bewegen, Entscheidungen sollen direkt an den Bürger weitergegeben werden und Gesetze nicht zu Lasten Dritter formuliert sein. Man werde zu nichts Ja sagen, was den Menschen nicht entspricht, erklärt Hinterndorfer weiter. Wichtige Themen für die "Nein-Idee Österreich" sind dabei ein Ende des "Verbiegens unseres Rechtssystems" (etwa durch Aktenschwärzungen im U-Ausschuss), das Ende der Bankenrettung (Stichwort Hypo Group Alpe Adria) und die Ablehnung von TTIP.

Familie, aber ganz klassisch
Damit nicht genug, will sich die Gruppe auch für Partnerschaft und Familie (im klassischen Sinn, homosexuell orientierte Menschen sind nicht gemeint) einsetzen. Hinterdorfer dazu: "Ohne Kinder keine Familie." Der St. Martiner möchte sich überdies für mehr Spiritualität in der Politik einsetzen. "Derzeit ist das verpönt, aber Spiritualität gehört zum Menschsein einfach dazu", betont der 58-Jährige.

Zur Sache
Die "Nein!-Idee Österreich" sagt laut eigenen Angaben "Ja" zu (Auszug): Bio-Landwirtschaft, reiner Luft, sauberem Wasser, Naturmedizin, Kleingärtnereien, Spiritualität, chemiefreiem Himmel, freier Energie, Menschenrechten, Nachhaltigkeit, etc.