Lilienfelder Schützen halten immer zusammen
Christian Gruber und sein Team legen großen Wert auf gelebte Vereinsarbeit.
Interview: Werner Schrittwieser
Was hat deiner Meinung nach den Ausschlag gegegeben, dass ihr zur Mannschaft des Jahres gewählt wurdet?
CHRISTIAN GRUBER: Wir sind ein offener, gemeinnütziger Verein der für jeden unbescholtenen Bürger zugänglich ist. Unsere Arbeit beschränkt sich nicht nur auf den Verein, sondern wir sind auch immer zur Stelle wenn es um Gemeindeangelegenheiten geht. Auch mit der FF Lilienfeld haben wir einen engen Kontakt und helfen uns gegenseitig wenn Not am Mann ist. Die Sportschützen in NÖ halten grundsätzlich, trotz allem sportlichen Ehrgeiz, sehr zusammen, daher haben wir sicher Stimmen aus vielen anderen Vereinen bekommen. Nicht zuletzt ist auch das Laser-Schießkino, beliebt bei Alt und Jung.
Was hebt euren Verein von anderen ab?
Wir sind ein Verein, der diesen Namen auch verdient. Wir leben Verein und haben nicht nur sportlich, sondern auch privat großen Zusammenhalt. Wenn jemand Hilfe braucht sind sicher Mitglieder da, die helfend einspringen. Grundsätzlich unterscheiden wir uns nicht großartig von anderen Vereinen - auch anderswo wird gut gearbeitet.
Worauf führst du die tollen Erfolge im abgelaufenen Jahr zurück?
Die Erfolge 2015 sind kein Zufallstreffer - schon in der Vergangenheit haben unsere Sportschützen immer wieder mit tollen Leistungen aufgezeigt. Natürlich steckt viel Training und Engagement dahinter - von Nichts kommt nichts! Mit ein Grund dafür ist sicher auch die gute Atmosphäre im Verein. Niemand wird gedrängt starke Leistungen zu bringen und somit kann man doch etwas entspannter bei den Wettbewerben antreten. In den vergangenen Jahren haben wir so manchen Bewerb unglücklich verloren, diesmal war auch etwas Glück auf unserer Seite.
Warum ist es so schwierig den Nachwuchs für den Schützenverein zu motivieren?
Mit Nachwuchsproblemen sind wir nicht allein. Beim Sportschießen ist Konzentration und Disziplin erforderlich, was nicht immer Jedermanns Sache ist. Eine Tatsache sei aber schon erwähnt – gute Schützen sind meist auch gute Schüler, sie haben gelernt sich zu konzentrieren. Leider besteht bei vielen Eltern noch immer das Bild: Sportschießen hat mit Gewalt oder gar Krieg zu tun und halten ihre Kinder von unserem Sport ab. Mit eine Ursache ist sicher auch die Ignoranz der großen Medien. Wenn Schützen Weltcupsiege feiern, Europa- oder Weltmeister werden gibt es weder in den Tageszeitungen noch im TV entsprechende Berichte. Selbst Olympiamedaillen, von deren schon viele gewonnen wurden, werden nur ungern zur Kenntnis genommen.
Mit der MD Mittelschule Lilienfeld habt ihr seit kurzem eine Kooperation. Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Seit Herbst 2015 haben wir eine Kooperation mit der MD Mittelschule – Leistungsgruppe Biathlon. Die Jugendlichen sollen mit dem Schießen, das ja beim Biathlon unumgänglich ist, vertraut gemacht werden. An erster Stelle steht der sichere Umgang mit dem Sportgerät Gewehr. Bestandteile werden besprochen, sicherer Transport, Pflege der Geräte und schließlich praktische Übungen mit dem Luftgewehr werden vermittelt. Zielen und Schießen mit und ohne Belastung, liegend und stehend (zurzeit noch aufgelegt) wird trainiert.
Es ist eine Freude mit den Jugendlichen zu arbeiten, denn sie sind begeistert und sehr diszipliniert.
Welche Ziele habt ihr für dieses Jahr?
Das Jahr 2015 wird nur schwer wieder zu erreichen sein, oder gar noch zu toppen. Trotzdem versuchen wir wieder möglichst viele Schützen zu den Österreichischen Meisterschaften entsenden zu dürfen. Mit dem Kleinkalibergewehr sollte doch einiges möglich sein, mit den Luftwaffen wird es hingegen schon etwas schwieriger. Bei den Bezirksmeisterschaften ist Lilienfeld eine nicht wegzudenkende Größe. Weiters gibt es auch heuer wieder neue Mitglieder „bewerbsfähig“ zu machen.
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