Pöggstaller "Drescher" kamen zu ihrem Recht
Knapp zwei Jahre mussten drei Erntehelfer aus Pöggstall auf ihr Geld warten. Jetzt muss es ausgezahlt werden.
PÖGGSTALL. Im Oktober 2015 meldeten sich drei junge Burschen aus Pöggstall bei der Arbeiterkammer in Melk mit einem besonders brisanten Fall: über 800 Überstunden, über 4.000 Kilometer mit dem Privat-Pkw zurückgelegt und keine Auszahlung des Lohnes (die Bezirksblätter berichteten). Roland und Matthias Renner sowie Andreas Kummer machten mit ihrem Ex-Arbeitgeber einiges mit.
Zahlreiche Verhandlungen
Außergerichtlich wollte er sich nicht einigen. So kam es zu zahlreichen Verhandlungen. "Wir haben aber nie daran gedacht, dass wir im Unrecht waren", erklärt Roland Renner. Er brauchte von dem Trio den längsten Atem. Seine Fallakte wurde bis zur höchsten Instanz weitergereicht. "Er hat es bis zum Oberlandesgericht Wien kommen lassen", erklärt Bezirksstellenleiter Peter Reiter von der Arbeiterkammer Melk.
Aufzeichnungen sind wichtig
Das Gericht wies aber die Berufung auf das Urteil ab und so bekamen der junge Harvester-Fahrer und natürlich auch seine zwei Kumpanen Recht. "Vor allem die gesamten Aufzeichnungen der drei Pöggstaller haben den Ausschlag in dieser arbeitsrechtlichen Sache gegeben. Ohne diese wäre es vielleicht anders ausgegangen", rät Reiter jedem Arbeitnehmer seine Arbeitszeit und die zurückgelegten Kilometer währen der Arbeit genau zu notieren. "Wer schreibt, der bleibt. Das Motto kann ich nur jedem empfehlen", fügt Renner noch hinzu.
Nun muss der Landwirt aus dem Zwettler Bezirk rund 12.000 Euro an die drei Erntehelfer ausbezahlen. "Leider wird sich dies noch ein wenig verzögern, da er es auch auf eine Exekution angelegt hat. Ausbezahlt wird es aber auf jeden Fall", erklärt Reiter.
"Es tut aber schon gut mit dem Wissen zu leben, dass wir im Recht sind und auch unseren gerechten Lohn bekommen. Wer fleißig ist, muss auch gerecht entlohnt werden", so Andreas Kummer. "Ich bin nur froh, dass diese Sache dank der Unterstützung der Arbeiterkammer so problemlos und erfolgreich vonstatten ging", atmet Matthias Renner erleichtert auf.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.