Grüner Crash: Pruzina gibt "w.o."
Melker Gemeinderat schmeißt hin. "Er wollte zu viel", sagt sein Chef.
MELK. Damit hat man nicht gerechnet. Der Klubobmann der Grünen Melk legt nicht nur sein Amt als Gemeinderat nieder, er verlässt auch die Partei. Die Gründe für seinen Rücktritt sind vielschichtig. "In der Politik geht teilweise nichts weiter. Es wird oft nur herumgeredet und gestritten, aber nicht wirklich etwas gemeinsam weitergebracht", so Peter Pruzina. "Dieses ewige Verschleppen von Entscheidungen bin ich als Selbstständiger nicht gewohnt."
Aber auch persönlich fühlt sich der Wahlmelker angegriffen. "Einige Mitglieder der VP Melk haben meinen Namen am Faschingsdienstag (Anm.: auf einem Umzugswagen mit der Aufschrift "Brunzi-Nass") bloßgestellt. Das ist unentschuldbar."
Mangelnde Unterstützung
Seit 2015 sitzt der gebürtige Wiener im Melker Gemeinderat. Der in sozialen Netzwerken stark engagierte Pruzina war zuzletzt aber auch parteiintern umstritten.
"Viele seiner Online-Auftritte und Postings waren nicht immer im Sinne unserer Partei", sagt Bezirkssprecher und Landtagsabgeordneter der Grünen, Emmerich Weiderbauer. "Er (Pruzina, Anm.) wollte oft zu viel auf einmal in der Gemeindepolitik bewegen, war gleichzeitig aber zu ungeduldig."
Die letzte große Projektidee Pruzinas, einen ehrenamtlichen Verein zur kostenlosen mobilen Personenbeförderung mittels Elektro-Auto zu gründen, ist laut Weiderbauer vorerst auf Eis gelegt. "Wir von den Grünen stehen zu dieser Idee, aber sie ist nur dann umsetzbar, wenn auch die anderen Parteien mitziehen."
Als mögliche Nachfolgerin von Peter Pruzina ist Christa Azodi im Gespräch.
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