Bürgerinitiative Grün sta(d)tt Grau.
250 Personen bei Demo in Obersdorf
Dass etwa 250 Menschen der Einladung folgten, überraschte selbst die Organisatorinnen und Organisatoren der im Rahmen des Climathon Wolkersdorf entstandenen Bürgerinitiative Grün sta(d)tt Grau. Wie im Vorjahr wurden die Erwartungen weit übertroffen.
OBERSDORF. Gut gelaunte Kinder und Erwachsene feierten den Vormittag das verkehrsberuhigte Obersdorfer Ortszentrum. Es wurde Tischtennis und Fußball gespielt, Liegestühle zwischen aufgestellten Pflanzen luden zum Verweilen ein. Für das leibliche Wohl sorgte die Bauerngreisslerei, der Buschenschank Gindl und das MILCH.KASinO Rögner bot zum Wetter passend frisches Eis. Die gefeierte Band Bonboniere mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern sorgte zusätzlich für gute Stimmung.
Die Initiative Grün sta(d)tt Grau, bedankte sich bei Bürgermeister Dominic Litzka und Stadtrat Christian Schrefel für die im Frühjahr von der Stadtgemeinde in Auftrag gegebene Planung für das Ortszentrum. Gleichzeitig wurde die Forderung an die Politik gerichtet, die Gesetzeslage zu verändern, damit die Gemeinden auch auf Landesstraßen im Ortsgebiet Tempo 30 verordnen können. Derzeit hat laut StVO die Flüssigkeit des Verkehrs bei Tempo 50 Vorrang vor Sicherheit und Lebensqualität. Die Initiative "Gemeinden und Städte für Tempo 30" des Verkehrsclubs Österreich wurde vom Stadtrat für Mobilität, Christian Schrefel, bereits unterzeichnet.
Zentrale Forderungen: Begrünung - Schutzweg - Tempo 30
Gleichzeitig wurden die drei zentralen Forderungen der Initiative wiederholt: Begrünung, gefahrlose Querungsmöglichkeit für Fußgeherinnen und Fußgeher, für Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Tempo 30.
Dabei wurden die zahlreichen Vorteile von Tempo 30 auch von einem Experten des VCÖ erklärt und in Form einer Performance von Kindern dargestellt. Kinderleicht war so etwa der Unterschied beim Anhalteweg zu verstehen: Wird bei Erkennen einer Gefahr rasch reagiert, dann steht ein Auto mit Tempo 30 nach ca 11 m. Das Auto mit Tempo 50 fährt an dieser Stelle trotz rascher Reaktion noch mit 50 km/h, weil dies der Weg ist, der allein während der Reaktionszeit zurückgelegt wird.
Wird das Tempo von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert, so senkt das auch Lärmbelastung. Lärm macht psychisch und körperlich krank. Bei Tempo 50 ist das Abrollgeräusch der Reifen lauter als das Motorgeräusch. Elektroautos sind bei dieser Geschwindigkeit genauso laut wie Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten verringert sich der Lärm um durchschnittlich drei Dezibel. Dies wird von Menschen wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen.
Orte sollen für Menschen wieder lebenswerter und Straßen nicht zum schnellen Durchfahren sein.
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