Top 100 NÖ Klimaprojekte
Ausgezeichnete Weinvierteler Projekte

Foto: NLK Filzwieser
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BEZIRK GÄNSERNDORF/MISTELBACH. Anlässlich des Jubiläumsjahres „100 Jahre Niederösterreich“ suchte die Klimaplattform des Landes Niederösterreich klimawandeln.at unter dem Titel „Taten statt Worte“ die besten 100 Klimaprojekte von Gemeinden, Privaten, Unternehmen, Vereinen und Bildungseinrichtungen. 

Im Rahmen der Auszeichnungsfeier wurden alle Top-100 bezirksweise mit Urkunden und einem kleinen Präsent geehrt, zusätzlich wurden sechs Jurysonderpreise – Gutscheine im Wert von 250 Euro für den Online-Shop von „So schmeckt NÖ“ - vergeben. Das Highlight der Veranstaltung war die Überreichung der fünf Hauptpreise, die in den Kategorien Privathaushalte (Klimaticket für ganz Österreich im Wert von 1.095 Euro), Schulen und Bildungseinrichtungen (Workshops bzw. Vortragsangebote aus dem umweltwissen-Katalog im Wert von 1.500 Euro), Vereine (nachhaltiges Party-Package von „So schmeckt NÖ“ im Wert von 1.500 Euro für das nächste Vereinsfest), Betriebe (regionales Schmankerl-Paket von „So schmeckt NÖ“ im Wert von 1.500 Euro für den nächsten Firmenevent) und Gemeinden (ein ortsfester Trinkbrunnen für die Gemeinde im Gesamtwert von 1.500 Euro) vergeben wurden.

Deutsch-Wagram: Plusenergie-Passivhaus-Kindergarten

Die Stadtgemeinde Deutsch-Wagram erfreut sich eines stetigen Bevölkerungszuwachses. Damit verbunden sind auch der Ausbau von Schul- und Kindergartenplätzen. Als Klimabündnisgemeinde und Teilnehmer am e5 Programm für energieeffiziente Gemeinden war es ganz klar, dass der neue viergruppige Kindergarten als Passivhaus geplant werden musste. Der Baukörper wurde mit vorgefertigten Holzmassivbauteilen in kürzester Zeit errichtet. Der ökologische Baustoff Holz ist in Form von Wänden und Decken stets sichtbar. Durch vollflächige Verglasungen sind alle Gruppenräume beidseitig zum Garten hin geöffnet. Die vorgelagerten Terrassen erzeugen den notwendigen Sonnenschutz und sind mit einer sichtbaren Photovoltaikanlage überdacht. Durch eine weitere, extra großzügig dimensionierten, Photovoltaikanlage am Dach wurde der Kindergarten sogar noch zum Plusenergiehaus. Übers Jahr gerechnet wird mehr elektrische Energie erzeugt als verbraucht. Der Überschuß wird als Ökostrom ins Netz eingespeist. Die Energie zum Heizen wird mittels Tiefenbohrungen und Wärmepumpe bereitgestellt, im Sommer wird die Fußbodenheizung auf Kühlbetrieb umgeschaltet. Eine hocheffiziente Lüftungsanlage sorgt für stets richtig temperierte und hygienische Frischluft im Gebäude. Schon bei der Planung und beim Bau wurden die strengen klimaaktiv Richtlinien eingehalten. Deshalb erreichte der Kindergarten 976 von 1000 möglichen Punkten und damit Goldstandard bei der Gebäudebewertung. Mittels Energiemonitoring wird nicht nur die Funktion der Photovoltaikanlage dokumentiert, auch die Laufzeiten und Temperaturen von Wärmepumpe und Lüftungsanlage sowie der Stromverbrauch sind abrufbar. Gemessen werden auch die Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und der CO2-Gehalt in den Gruppenräumen. Dadurch erhält man einen sehr guten Überblick zum Betrieb der Haustechnik. Dieser Kindergarten von Architekt Juri Troy ist bereits der zweite Passivhauskindergarten in Deutsch-Wagram. Schon 2009 wurde der erste „klimaaktiv“ Passivhauskindergarten eröffnet, geplant von einem der Pioniere des ökologischen Bauens in Österreich, dem Architekten Georg Reinberg. Und der dritte Plusenergie-Passivhauskindergarten für Deutsch-Wagram wird gerade geplant

Gänserndorf: Forschungsprojekt für einen klimafitten Wald

Gemeinsam mit Universal Versand und dem Institut für Waldbau der BOKU – Universität für Bodenkultur Wien wurde das Aufforstungsprojekt „klimafitter Wald“ in Gänserndorf umgesetzt. Dabei wurden mit tatkräftiger Unterstützung der Kinder aus dem Hort Gänserndorf Stadt verschiedenste Baumarten auf einer Fläche von 1,4 Hektar gepflanzt. Das Forschungsprojekts wird von der BOKU wissenschaftlich begleitet und die Entwicklung der Baumarten analysiert. Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für künftige Aufforstungen im Pannonischen Osten Österreichs.

Südliches Weinviertel: Grünraumpflege

Ordentlich! Schlampert.e Gemeinden Mut zur Klima-fitten Grünraumpflege Gemeindearbeiter haben großen Einfluss auf die Pflege und Gestaltung öffentlicher Grünräume. Viele Klimawandelanpassungsthemen wie die Versickerung von Wasser, Vermeidung von Hitzeinseln, Erosionsschutz und Naherholungsräume finden sich dort wieder. Um unsere Zukunft Klima-fitter zu gestalten, veranstaltet die KLAR! Region Südliches Weinviertel in Kooperation mit den Gemeinden und Andreas Bertsch, Naturnahes Leben - Raum- & Ressourcenberatung, Schulungsnachmittage. Nach einer Einführung in die Ressourcenkunde geht es auch schon ans Praktische. Das Tun steht im Vordergrund und dafür werden den Gemeindemitarbeitern die richtigen Werkzeuge mitgegeben. Im nächsten Teil werden in den Gemeinden Grünflächen begutachtet, analysiert und besprochen. Es geht um die praktische Umsetzung und welche Schritte gesetzt werden sollten, um unsere Gemeinden Klima-fit in die Zukunft zu führen. Dabei wird auch die eine oder andere Grünfläche in den Gemeinden „neu“ sein. Eine Wiese die wie ein englischer Rasen gemäht wird, ist nicht Klimafit. Strukturvielfalt durch Sträucher, Bäume und hohes Gras schützen unseren Boden, unsere Gemeinde, unsere Lebensgrundlage – und das ist Klima-fit. In die Schulungen werden neben den Bauhofmitarbeitern, auch Bürgermeister, Amtsleiter und Teilnehmer aus den Schulen dabei sein. Bewusstseinsbildung steht im Vordergrund um unsere Gemeinden Klima-fit und lebenswert in die Zukunft zu führen.

Südliches Weinviertel: Regionaler Klimaratgeber

Als Projekt der KLAR! Südliches Weinviertel wurde ein regionaler Klimaratgeber mit dem Motto „Klimafit in die Zukunft“ erstellt. Die KLAR! Region hat diesen gemeinsam mit Partnern der Region erstellt. Daran haben sich die Energie und Umweltagentur NÖ, die ZAMG, die HUMUS Bewegung, Ordentlich Schlampert!, Natur im Garten, Meine Blumenwiese und das Projektteam um den Phänologischen Naschgarten intensiv beteiligt. „Es war mir besonders wichtig, regionale Partner in dieses Projekt einzubinden und so die Kräfte zu bündeln“, erzählt KLAR! Manager Alexander Wimmer. Darin enthalten sind Informationen über die erwartete, zukünftige klimatische Entwicklung des Weinviertels und eine genauere Beschreibung der Phänologie. Weiters finden sich Informationen zu Neophyten, wie man die ZAMG durch Naturbeobachtungen unterstützen kann und was jeder und jede für die Natur im Garten tun kann. Was es heißt „ordentlich schlampert“ zu sein und wie wertvoll Humus ist, darüber informiert diese Broschüre ebenso. Vielleicht bekommt man beim Durchblättern auch Lust, eine artenreiche Blumenwiese anzulegen. Der Klimaratgeber steht zum Download auf www.weinviertel-sued.at bereit, kann dort auch als Druckversionen bestellt werden und liegt auf den 13 Regionsgemeinden kostenlos auf.

Breitenwaida: Themenweg Göllersbach

Der Göllersbach ist einer der Leitflüsse im westlichen Weinviertel und dennoch ein meist recht wenig beachtetes Gewässer. Der Themenweg Göllersbach in Breitenwaida ermöglicht mit seinen zehn Stationen einen Einblick in die vielseitige und wechselvolle Geschichte und macht auch darauf aufmerksam, welche weitreichenden Auswirkungen die Eingriffe des Menschen in den ursprünglichen Naturraum auf die gesamte Umwelt in der Vergangenheit hatten und bis heute haben. Projektziel ist die Bewusstseinschaffung für die Bedeutung des Göllersbaches. Die Schautafeln beschreiben daher den Göllersbach als Beispiel für ein typisches Gewässer im Weinviertel, seiner Geschichte, Flora und Fauna, seinen aktuellen Gewässerzustandes als kanalisierten Querschnitt, der lediglich der Entwässerung dient und geben einem Ausblick auf mögliche Veränderungen durch Renaturierung.

Langenzersdorf: Gründung der ersten PRIVATEN Erneuerbare Energie Gemeinschaft in NÖ

Unsere Energiegemeinschaft ( EEG Hanakgasse ) ist eine Privatinitiative von 5 Haushalten in Langenzersdorf mit dem Ziel in den nächsten Jahren alle Vorteile der lokalen Stromerzeugung zu nutzen ! ( 1. Schritt: Erzeugung und gemeinsame Nutzung von Strom , 2. Schritt : Speicherung des überschüssigen erzeugten Stromes in unseren E-Autos ; 3. Schritt : EInspeisung von Stromspitzen , ZB aus Windkraft im Weinviertel) von großen Versorgern in unsere E Autos . Schritt 1. ist mit Wiener Netzen bereits realisiert !!!. Schritt 2. und 3. brauchen noch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen. Als nächsten Schritt wollen auch noch andere Erzeuger u/o Verbraucher in unserer Siedlung in unsere EEG aufnehmen. Wir arbeiten derzeit an einem Internet-Tool (APP) zur gegenseitigen Verrechnung, dass wir auch anderen EEG zur Verfügung stellen wollen.

Mistelbach: Mobilitätszentrum Mistelbach

Der Bahnhof Mistelbach wurde durch die neue Gestaltung zum multimodalen Verkehrsknotenpunkt des Östlichen Weinviertels. Durch die Umgestaltung ist ein nutzerfreundlicher und ansprechend begrünter Verkehrsknoten entstanden, an dem auch an Hitzetagen ein angenehmer Aufenthalt möglich ist. Eine der Prioritäten war es, die alte Lindenallee zu erhalten. Durch die Beschattung und Verdunstung kühlen die Bäume die Umgebung. Die Erhaltung der alten Bäume, die Begrünung der Buswartehäuschen und die versickerungsfähigen Beläge haben eine Vorbildwirkung für die Nutzerinnen und Nutzer. Die Umgestaltung der Beete erfolgte mit standortgerechten Stauden. Die begrünten Wartehäuschen zeigen, dass auch kleinste Flächen für die Biodiversität genutzt werden können. Die verwendeten Sedumarten sind beliebt bei Bienen und Schmetterlingen. Die Bäume wurden im Rahmen des Baumkatasters überprüft und konnten weitgehend erhalten werden. Die Bus-Haltestellen wurden in Folge so angeordnet, dass kein gesunder Baum gefällt werden musste. Zwei Linden wurden neu gepflanzt, eine davon im Schwammstadtprinzip. Die vorhandenen Sträucher und Stauden wurden während des Umbaus weitgehend geschont und mit hitzeverträglichen Pflanzen ergänzt. Auch die Wartehäuschen haben zum Teil eine Begrünung bekommen: die Dächer sind mit robusten Fetthennen (Sedum-Arten) bepflanzt. Die Nutzung des Regenwassers wurde bei der Neugestaltung ebenfalls mit bedacht. Die Pflastersteine wurden nur in Schotter verlegt und lassen somit Versickerung zu. Das Regenwasser wird vom Gehsteig in die Beete und zu den Bäumen geleitet.

Gaweinstal/Bad Pirawarth: Weidenbachbeschattung

Entlang des Weidenbaches zwischen Gaweinstal und Bad Pirawarth, wurden Ende April 105 Bäume ausgesetzt.​Folgende Baumarten wurden gesetzt: Spitzahorn, Vogelkirsche, Echte Walnuss, Trauerweide und Winterlinde.​Die Klimawandelanpassungsmodellregion "Südliches Weinviertel hat mit Unterstützung des Büros MK Landschaftsarchitektur, der NÖ Agrarbezirksbehörde, des Landschaftsfonds, des Weidenbachverbandes und den Gemeinden Bad Pirawarth und Gaweinstal die Uferbeschattung am Weidenbach zwischen Bad Pirawarth und Gaweinstal umgesetzt. Fließgewässer sind die Lebensadern der Landschaft, die Lebensräume miteinander vernetzen. Gewässerränder sorgen für intakte Lebensräume und erfüllen vielfältige Aufgaben. Standorttypische Ufergehölze und ungedüngte Randflächen sind wichtige Refugien für die Tierwelt, auch für viele bedrohte Arten und Nützlinge. ​Die Uferbeschattung hat auch zahlreiche positive Auswirkungen auf Mensch und Natur. Zum Beispiel kann eine Überhitzung des Gewässers vermieden werden, es verbessert sich die Wasserqualität und die Algen werden reduziert. Artenvielfalt wird gefördert und ein Biodiversitätsverlust abgewendet. Es wird zur Pufferzone zwischen Gewässern und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dient als Wanderkorridor und zu Ufersicherung. Wird zum Lebensraum, verändert das Landschaftsbild und dient der Naherholung für BewohnerInnen und Ausflügler. Das Projekt ist eine Mischung aus zwei Maßnahmen des regionalen Klimawandelanpassungskonzeptes. . Vor allem 7 Renaturierung von Gewässern. Im Zuge der Flurplanung wurde der Wunsch geäußert an diesem Bachabschnitt etwas zu machen – Aufweitung, Renaturierung etc. Vieles aber nicht möglich. Dann wurde Wunsch nach einer Beschattung geäußert und mit Hilfe des Flurplanungsteams nach einer Möglichkeit der Umsetzung gesucht. Es wurde knapp eineinhalb Jahre daran gearbeitet alle Instanzen und Wege zu wahren und auch alle Interessen abzuwägen. WA3, Dachverband Gewässer, Gemeinde, Landwirte, Bund etc.. Nachdem das alles durchjudiziert wurde, wurde gemeinsam mit der KLAR, der Kleinregion, dem Weidenbachverband und dem Landschaftsfond die Finanzierung aufgestellt und schlussendlich konnte das Projekt umgesetzt werden. Hier war eigentlich die Challenge. Das war ein großes Learning für die Region. Wir wissen jetzt was es alles braucht um so ein Projekt wiederholen zu können.

Alle Siegerinnen und Sieger online auf https://www.klimawandeln.at/100-projekte

Spende für die Behandlungskosten von Schmetterlingskind Melina
Mistelbach feiert Jahreswechsel

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