Banker als Robin Hood enttarnt
Die ungeheure Summe von 1,1 Millionen Euro spurlos verschwunden
BEZIRK (mk). Ein böses Erwachen gab es für einen Landwirt, der 50.000 Euro für sein Traumauto von seinem Sparbuch abheben wollte. Statt der mehreren Hunderttausend waren nur mikrige fünf Euro auf dem Büchl. Damit ist ein Betrug von von 1,3 Millionen Euro eines mittlerweile pensionierten Bankangestellten aufgeflogen. Wie das Landeskriminalamt NÖ bestätigt, soll der 61-Jährige Einzahlungen von Kunden auf seine eigenen Sparbücher gebucht haben.
1,1 Millionen fehlen
Neun Darlehensnehmer konnten bereits ermittelt werden, denen der Verdächtige insgesamt 180.000 Euro privat geliehen hatte. Dem geständigen Banker zufolge sollen es aber weit mehr gewesen sein, doch wohin die hohe Summe von 1,1 Millionen Euro wanderte, ist bisher noch unklar. Von 1995 bis zu seiner Pensionierung im Vorjahr soll er mehrere Kunden der Bankfilialen in Gaweinstal, Ladendorf und Mistelbach geschädigt haben. Zum Teil soll er das Geld der Sparer entgegengenommen, nicht aber im System der Bank verbucht, sondern behalten haben. Außerdem soll er für sich Duplikate der Originalsparbücher angelegt und damit Geld behoben haben.
Die Kunden bemerkten nichts davon, weil der Verdächtige die Einzahlungen mit einer Schreibmaschine in die Orginalsparbücher eingetragen hatte. Mit dem veruntreuten Geld soll er sich aber nicht selbst bereichert, sondern Privatdarlehen an Kunden vergegeben haben, die in finanziellen Problemen steckten. Nach der Anzeige bei der Staatsanwaltschaft öffneten Spezialisten des Landeskriminalamts mit richterlichen Beschlüssen zahlreiche Konten, um die Geldflüsse nachvollziehen zu können.
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