Jahressrückblick - August
Biogasanlage spaltet Mistelbach
Exkursion: Für viel heiße Luft hatte die geplante Biogasanlage gesorgt.
MISTELBACH. "Wir können 1.200 Haushalte mit grünem Gas versorgen", Josef Gabmeier wollte mit seinen Projektpartnern, der EVG Energieversorgung Green Gas Gabmeier GmbH, eine Biogasanlage zwischen Mistelbach und Siebenhirten errichten. Von dem 60.000 Quadratmeter großen Grundstück müssten dafür 40.000 bis 50.000 Quadratmeter verbaut werden. Acht bis zehn Personen würden vor Ort Arbeit finden, während der Saison könnten es aber an die 40 sein.
In der Biogasanlage würden die Substrate vergoren. Dadurch wird Gas produziert, welches auf Erdgas Qualität aufbereitet und in der Folge ins öffentliche Netz eingespeist werden soll. Ausgangsmaterial könnten biogene Abfälle aus der Landwirtschaft, wie Klee, Stroh und Zuckerrübenabfälle sein. Der Gärrest würde als zertifiziertes Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Dies wäre auch nur dann möglich, wenn auf die Vergärung von Küchenabfällen verzichtet würde, erklärte Roman Bauer. Der Bauernbundobmann stand dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, gab aber zu bedenken, dass es für Landwirte nur dann interessant sei, wenn die Transport- und Verarbeitungskosten gedeckt wären.
Runder Tisch
Nach großer Aufregung seitens der Stadtregierung - man vermutete einen Alleingang von Vizebürgermeister Manfred Reiskopf (SPÖ) - traf man sich zum runden Tisch. Dabei bekräftigte die Stadt, ihr grundsätzliches Ja zu alternativen Energieformen und man konnte Unklarheiten aus dem Weg schaffen.
Um die Bevölkerung aufzuklären, hielt der Projektwerber Infoveranstaltungen für die Siebenhirtner sowie die Anrainer des Mistelbacher Toten Hauers und des Seeblicks ab. Auch zu einer Exkursion lud Gabmeier in eine Modellanlage, damit sich die Anrainer selbst ein Bild über Lärm- und Geruchsbelästigung machen konnten.
Läuft alles nach Plan, wird im Frühjahr 2024 der Baustart für das 25 bis 30 Millionen Euro teure Projekt erfolgen. Nach zwölf bis 15 Monaten Bauzeit könnte der Betrieb aufgenommen werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.