Geschichte
Chronik für Gnadendorf
Gerhard Loidolt verfasste eine Chronik für Gnadendorf und verschenkte sie an alle Haushalte.
GNADENORF. Wussten Sie, dass Gnadendorf 55 Jahre lang als prostestantisches Dorf galt? Oder, dass es 1850 noch vier Mühlen im Ort gab? Oder, dass schon einmal ein Bürgermeister – Ignaz John (1864 - 1867) auch schon Landtagsabgeordneter war?
Das und vieles mehr kann man in der kleine Ortschronik nachlesen, die Gerhard Loidolt verfasst hat. Der pensionierte Direktor der örtlichen Schule nutzte die Zeit der Lockdowns sein Archiv zu durchforsten und auf 19 Seiten einen kompakten Abriss der lokalen Geschichte zusammenzufassen. Als Gründer des Kultur- und Wanderverein Wacholderblick, sowie als langjähriger Chorleiter, liegt ihm seine Heimatgemeinde stark am Herzen. Geld will er damit keines verdienen, im Gegenteil verschenkte er Ausgaben seiner Chronik an jeden Gnadendorfer Haushalt. Wer wollte konnte sich mit einer kleinen Spende an den Druckkosten beteiligen. "Zirka die Hälfte hat das auch getan", erzählt Loidolt.
Doch damit hat der Hobbyhistoriker noch nicht genug. Nun will er sich thematisch vertiefen und einen eigenen Band zu den Jahren der Dollfuß-Ära herausbringen. "Es ist nun genug Zeit vergangen, niemanden auf die Füße zu treten", hofft der Gnadendorfer.
ZUR SACHE
Engelbert Dollfuß stürzte die demoktratisch gewählte Volksvertretung und verwandelte Österreich 1933 in einen faschistischen Ständestaat. 1934 wurde er während eines nationalsozialistischen Umsturzversuches ermordet. Sein Nachfolger Kurt Schuschnigg musste 1938 dem Druck NS-Deutschlands weichen und war bis 1945 als "Schutzhäftling" in mehreren KZs inhatfiert.
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