LK Mistelbach
Demente Patientin ergebnislos durch Stationen geschoben

Foto: privat
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Angehöriger einer Demenzkranken zu sein ist schon schwer genug. Der akute Schub verschlimmerte die Lage dramatisch. Was folgte ist eine Odysee durch die Krankenstationen.

MISTELBACH. Frau L. ist schwer dement. Betreut wird sie von einer 24-Stunden-Pflegerin, die von ihrem Sohn und dessen Frau bezahlt wird. Auf einen Platz in einem Pflegeheim wartet die Familie seit Monaten.

Ende Jänner spitzte sich die Situation zu: Frau L. hatte einen Schub, wollte nicht mehr essen und trinken, keine Medikamente nehmen, war nicht mehr zu beruhigen. Die behandelnde Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie empfahl eine akute Aufnahme an der zuständigen Psychiatrie. Die Rettung brachte die Patientin aber auf die neurologische Station in Mistelbach. Dort befand der zuständige Neurologe, dass sie falsch wäre und nach Hollabrunn überstellt werden müsse, wie er der Schwiegertochter der Patientin telefonisch mitteilte.

Warten und anrufen

Das Telefon blieb für diesen Tag auch weitest gehend der einzige Zugang der Schwiegertochter zu Frau L. und ihren Ärzten, denn sie musste vor der Ambulanz warten. Stündlich versuchte sie mehr über den aktuellen Verbleib der Verwandten herauszufinden. Nach fünfeinhalb Stunden durfte die Schwiegertochter zu Frau L. "Sie saß im Rollstuhl, fixiert mit einem Plexiglastisch, wie auch üblich bei extremer Agitiertheit", berichtet die Verwandte.

Letztlich wurde Frau L. dann doch aufgenommen, es wurden ein Blutbild und ein Schädel-CT veranlasst. Tags darauf sollte sie nach Hollabrunn überstellt werden. Die Nacht verbrachte sie in der Notfallambulanz.

Am Morgen des 27. Jänners ging die Mistelbacher Neurologin die Situation mit der Schwiegertochter am Telefon durch. Die Medizinerin erklärte, welche Unterlagen der Amtsärztin vorzulegen seien, damit diese über eine Einweisung nach dem Unterbringungsgesetz entscheide. Diese hatte nach telefonischer Abklärung mit den behandelnden Ärzten, ohne die Patienten aber selbst gesehen zu haben, entschieden, dass keine Selbst- oder Fremdgefährdung vorliege und sie somit entlassen werde.

Und zum Entsetzen der 24-Stunden-Hilfe und der Verwandten ist auch genau das passiert. Ohne die Familie vorab zu informieren, wurde die verwirrte Frau ohne Hausschlüssel (den kann man ihr ob der Demenz nicht mehr überlassen) zu Hause abgesetzt. Noch am Arm hatte die Patientin einen Venflon.

Nicht ersichtlich

Seitens des Krankenhauses Mistelbach erklärt man die Odyssee damit, dass die Rettungsdienste angehalten sind, das nächstgelegene Krankenhaus zur Erstversorgung anzufahren. Der Venflon war wegen der langärmligen Bekleidung der Frau für die Mitarbeiter des LK Hollabrunn nicht ersichtlich. Frau L. wurde dorthin ja wegen einer psychiatrischen Begutachtung geschickt.

Seitens der Ombudsstelle des Klinikums hat bereits auch ein Gespräch mit den Angehörigen stattgefunden. Leider konnten die Unstimmigkeiten dadurch nicht beseitigt werden.

Betreuungsplatz in Aussicht

Einen kleinen Lichtblick kann die Familie von Frau L. nun doch noch verzeichnen. Obwohl derzeit noch an der Umstellung der Medikamente gearbeitet wird, haben sie einen Betreuungsplatz in Zistersdorf in Aussicht.

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