Ein Je:damaun als Weinbauer

POYSDORF. "Wir wollten etwas bringen, was bekannt ist und wo die Rechte frei sind", so lautet das Eingangsstatement des Erfolgsduos Roman Beisser und Hubert Koci im Gespräch mit den Bezirksblättern.
War Ihnen sofort klar, dass es der Jedermann sein soll?
Beisser: "Die Charaktere von Hoffmannsthal sind bekannt, Liebe, Glaube, Geld, Tod und Hoffnung sind allgegenwärtig. Den Jedermann gibt es schon in vielen Dialekten, aber weinviertlerisch und als Musiktheater noch nicht.
Es wird gesungen und gesprochen. Wo liegen die Schwerpunkte?
Koci: Die Texte wurden von mir Songtext-mäßig aufgebaut. Bei manchen Passagen ist es wichtig, dass man sie singt, andere müssen gesprochen werden.
Thema Musik?
Koci: Von Beginn an war klar, dass es keine Popmusik sein soll. Ich bezeiche es gerne als mystische Allegorie, pop-klassisch-kammermusikalisch. Beim Komponieren hab ich auf Bleistift und Notenpapier zurückgegriffen und am Klavier alles auf Tönen aufgebaut.
Der Je:damaun wird nun zum vierten Mal aufgeführt. Was ist heuer neu?
Beisser: Bis auf die Rollen von Reinhard Hirtl als bester Freund und Fritz Gall als armer Nachbar wird komplett umbesetzt. Mit dem Obersdorfer Martin Berger, der auf großen deutschen Bühnen kein Unbekannter mehr ist, konnten wir den Jedermann top besetzen. Das Bühnenbild gestaltet Christoph Fath.
Was spricht für den Poysdorfer Reichensteinhof?
Beisser: Durch die überschaubare Größe des Saals ist eine unmittelbare Publikumsnähe gegeben. Die Darsteller wollen berühren, Inhalt und Charaktere können so sehr gut transportiert werden.
Gibt es auch musikalische Änderungen?
Koci: Es wird mehr Lieder geben, das bringt einen neuen Zugang zum Stück. Und mit Bedacht auf die Landesausstellung hat Roman noch bewusster weinviertlerisch getextet. Nicht umsonst schlüpft unser Jedermann in die Rolle eines Winzers.
Infos über Spieltermine und Karten finden Sie unter www.jedamaun.at.