Ein Urne im Handgepäck
Grabbestattungen sind Schnee von gestern: Neue Bestattungstrends sind im Bezirk auf dem Vormarsch.
„Die Feuerbestattungen, also die Beisetzungen der Asche des/der Verstorbenen mit einer Urne, nehmen zu“, so Leopold Johann, Inhaber von Pernold Bestattung. „Wir haben zirka acht bis neun Prozent, der Rest sind noch Erdbestattungen.“ Viele Urnen werden in den Familiengräbern beigesetzt, aber der Trend geht in Richtung Naturbestattung oder ausgefallenere Wünsche. Etwa einer Rubinbestattung, bei der ein Teil der Asche in einen Rubin verarbeitet wird. Dies hat Johann zwar noch nicht verkauft, aber angeboten. „Es scheitert hier an den Kosten, den zusätzlich zur Einäscherung kommen noch 4.000 bis 10.000 Euro für die Rubinentwicklung hinzu.“ Auch Baumbestattungen, also die Urne unter einem Baum zu begraben, sind keine Seltenheit mehr. Bestattungen abseits des Friedhofes sind nur mit einer Urne möglich. „Eine Urne kann man mit der entsprechenden Zustimmung der Gemeinde als erste Instanz und die des Grundeigentümers heute überall beisetzen“, so der Experte weiter.
Verstorbene mitnehmen
Eine Urne zu Hause aufzubewahren ist stark im Trend. Mindestens einmal im Monat wird Johann danach gefragt. Der Grund dafür liegt für den Bestatter auf der Hand: „Man ist nicht mehr so sesshaft wie früher und so kann man den Verstorbenen trotz Umzugs einfach mit transportieren. Auch die Folgekosten, die bei einem Grab anfallen, spielen eine Rolle.“
Simone Tischler
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