Internationaler Tag des Waldes
Wälder sind komplexe Ökosysteme. Die Bezirksblätter haben zum Tag des Waldes Interessantes recherchiert.
BEZIRK (ir/be). Dieser Aktionstag wurde Ende der 1970er-Jahre durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) eingeführt. Den Bezirksblättern Mistelbach verrät Bezirksförster Herbert Pickl einige Details zum Thema Wald. "Im Weinviertel sind zahlreiche Eichenarten und Hainbuchen im Wald vorherrschend. Aber auch Feldahorn und Buche fühlen sich in unserem pannonischen Klima wohl. Sehr anspruchslos ist die Robinie, die sich auf nährstoffarmen und trockenen Böden prächtig entwickelt."
Extremes Waldsterben
Um wertvolles Nutzholz zu erzielen, müssen die Bestände konsequent gepflegt werden. Und Pflege erfordert viel Wissen über die notwendigen Pflegemaßnahmen und deren Durchführung. Herbert Pickl macht das Eichensterben bedingt durch die Eichenmistel große Sorgen.
Dieser Schmarotzer ist für einen Rückgang des Holzzuwachses je nach Mistelbesatz zwischen zwanzig und fünfzig Prozent verantwortlich. Stark mit der Eichenmistel befallene Eichen können eingehen. "Wir beobachten dies seit den 1980ern. Die vermehrte Schadstoffbelastung und die geringeren Niederschläge treiben das Eichensterben weiter voran", sorgt sich der Experte. "Auch die Weißkiefern sind bereits stark dezimiert. Seit 1991 gibt es ein extremes Schwarzkiefernsterben, ausgelöst durch Pilzbefall."
Vier Funktionen
Für den Bezirk Mistelbach ist der Wald primär der Holzgewinnung zuträglich. Besonders wertvolle Bäume, die stehen bleiben sollen, werden als Z-Baum (Zukunftsbaum) gekennzeichnet. Der Nebenbestand wird periodisch geschnitten. Doch auch der Schutzwirkung gegen Wind und Wetter sowie der Wohlfahrtsfunktion – Ausgleich des Luft- und Wasserhaushalts – wird eine große und wichtige Bedeutung beigemessen.
Daten und Fakten
Der Bezirk hat eine Gesamtfläche von 129.150 ha, ein Sechstel davon (20.200 ha) ist Wald.
Besitzer
97 % des Waldes sind in Privatbesitz. Die größten Eigner sind der Forstbetrieb der Stiftung Fürst Liechtenstein in Wilfersdorf, die Traunsche Forstverwaltung in Wolkersdorf sowie die Gutsbetriebe Thurn-Vrintz in Poysbrunn und Piatti in Neuruppersdorf. Knapp die Hälfte der privaten Waldflächen haben weniger als 200 ha. 37,8 % der Privaten besitzen mehr als 1000 ha, 12 Prozent bis zu 1000 ha.
Holzarten im Bezirk:
93 % des Waldes sind Laubwald und setzen sich aus 30 % Eichen, 38 % sonstigen Hartlaubhölzern wie Esche, Elsbeere, Wildkirsche, Ahorn etc. sowie aus 14 % Weichlaubhölzern wie Pappeln, Weiden und Sträuchern zusammen. Der Nadelholzanteil beträgt 7 % und besteht aus Kiefer-, Schwarz- und Weißföhre, Lärche, Fichte. Der jährliche Zuwachs mit 7,1 ha ist größer als die jährliche Nutzung von 4,6 ha.
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