Kabarett ist sein Hobby

- Als rumänische Bettlerin Alena zeigt Norbert mit Humor auch Probleme auf.
- Foto: Tischler
- hochgeladen von Marina Kraft
Norbert ist Elektriker im AKH in Wien und fährt mit dem Zug. Wenig spannend. Umso lustiger sein Hobby.
BERNHARDSTHAL. Gekonnt spielt mir der 49-jährige Hobby-Kabarettist während dem Interview eine Szene aus seinem Programm „… und nichts als die Wahrheit“ vor. Mit manierlichem Stil spielt der den Beamten Hofrat Reichenstein, zuständig in Wien für Staatsbürgerschaften. „Und? Tun Sie auch berühmte Österreicher kennen?“, fragt der langgediente Beamte den seit 18 Jahren in Österreich lebenden Herrn Radowitsch (ebenfalls von Norbert gespielt). Dieser erklärt mit ausländischem Akzent: „Mozart, der ist Komponist im Land und Kugelfabrikant. Und der Hansi Hinterseer ist ein fescher Mann, der überhaupt nicht singen kann.“ Weiter erklärt Radowitsch auf die Frage, ob er auch arbeitet, dass er, wenn es schön ist, schon mal zum Arzt geht und um eine Krankmeldung bittet, und er nebstbei dem Herrn Doktor auch im Pfusch dienlich sein könnte. Auf diese Erklärung lobt der Hofrat den Angemeldeten, er habe Österreich verstanden und sei vorbildhaft integriert.
Pointen, die jeder versteht
Kurz, gut, und meist in Reimform kommt Norberts Schmäh daher. Der Jäger Ferdinand, der am Hochstand zu viel vom Flachmann gekostet hat und aus Versehen einen Schwammerlsucher erschießt, kommt ebenso vor wie der Tod höchst persönlich, und die rumänische Bettlerin Alena. „Es ist ein Kabarettdrama, denn bei mir sterben zu Beginn und zum Schluss ja auch Menschen“, erklärt mir der gebürtige Rabensburger. Themen gebe es in der Alltagswelt ja genug. „Ich habe immer einen Zettel und einen Blei mit.“ Angefangen hat alles mit dem jährlichen Comedy Nock Out-Wettbewerb in Wien, den er letztes Jahr gewonnen hat. „Zu mir sagen die Leute immer, du redest so viel Blödsinn, da kannst du dich ja auch auf die Bühne stellen.“ Ein bis zwei Auftritte im Monat, das ist sein Ziel. Wer den Hobby-Kabarettisten live sehen will, hat am 28. März in der Kantine des ESV Rabensburg die Gelegenheit dazu.


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