Kein Knick in der Liebe
Während der WM herrscht oft Ausnahmezustand zwischen Paaren – wir haben nachgefragt.
BEZIRK (mk). Schlachtgesänge bis weit nach Mitternacht im Schlafzimmer. Funkstille ab 18 Uhr zwischen den Partnern. Und im abendlichen Match ums Flachbild-TV führen Ronaldo, Neymar und Mertesacker 30:0 gegen die "Desperate Housewifes". Bei vielen Paaren herrscht derzeit Ausnahmezustand.
Feuerprobe für die Liebe
Grund: Manche (meist männliche) Partner sind akut vom "Febris brasiliensis", dem gemeinen WM-Fieber befallen. Die Bezirksblätter Mistelbach sprachen mit Paaren aus dem Bezirk über ihre Taktik und den Halbzeitstand im Hausfriedens-Match. Und Paartherapeuten geben als Schiris Tipps, damit man nach dem Finale nicht als Single aufwacht. Renate Vock aus Hohenruppersdorf sieht keinen Grund zur Sorge: "Mein Mann schaut nur sporadisch, bei ausgesuchten Matches schaut die ganze Familie. Da wir außerdem zwei Fernseher haben, entsteht kein Streit, da man auf das andere Gerät ausweichen kann."
Auch Hermann Deutsch aus Großkrut schaut sich die Spiele an. "Wenn meine Freundin lange genug sekkiert, dann schalte ich um. Manchmal sitzt sie aber einfach vor dem Laptop, während ich das Match schaue." Auch hier gibt es Ausweichmöglichkeiten: "Wir haben vier Fernseher." Petra Strini aus Gnadendorf ist weniger begeistert von der WM: "Wenn mein Mann schaut, ist für mich Bettruhe." Wegen der Zeitverschiebung und der späten Übertragung schaut die Familie kaum Fußball. "Wir haben erst zwei Spiele gesehen." Auch zwischen Christian K. aus Mistelbach und seiner Freundin gibt es keinen Streit um die Fernbedienung. "Meine Freundin ist zwar nicht begeistert vom TV-Programm, aber da die Spiele so spät sind, schaue auch ich kaum Fußball."
Tipps vom Profi
Paartherapeut Martin Geiger aus Mistelbach gibt betroffenen Paaren Tipps: "Wichtig ist es, viel zu kommunizieren. Jeder hat Bedürfnisse, aber jeder sollte auch einmal zurückstecken. Wenn die Beziehung schon länger leidet, kann die WM ein auslösendes Moment sein und die Beziehung zerbrechen."
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