Wiekann sich die Landwirtschaft anpassen?
Klimawandel im Weinviertel
MISTELBACH. Zum Weltbodentag luden die KLAR! Regionen (Klimawandelanpassungsmodellregionen) Mistelbach-Wolkersdorf, Weinviertler Dreiländereck, Land um Laa und March-Thaya Auen zu der Veranstaltung „Landwirtschaft im Klimawandel – Was kommt im Weinviertel auf uns zu?“ Als Vortragende waren Klaus Haslinger von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Josef Wasner vom Verein Boden.Leben und Biobauer Andreas Schmidt geladen. Die Experten und der Praktiker erörterten in der Bezirksbauernkammer Mistelbach Ursachen, Folgewirkungen und mögliche Chancen. Dieser Abend war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe für Strategien in der Landwirtschaft im Klimawandel.
Klaus Haslinger (ZAMG): „Das Jahr 2022 war bereits um 2,5° zu warm im Vergleich zur Periode 1961-1990. Die Bodenfeuchte nimmt wegen der höheren Temperaturen über die Jahrzehnte ab und auch die Niederschlagverteilung Sommer – Winter ist nicht mehr ideal.“ Absinkender Grundwasserspiegel, eine steigende Wahrscheinlichkeit für Dürreereignisse und verschobene Niederschläge von Sommer in die Wintermonate sind Auswirkungen des Klimawandels, die die Landwirtschaft stark treffen.
Josef Wasner (Boden.Leben) riet zu Bodenschutz und zu wassersparender Bewirtschaftung und dem Schutz des Bodenlebens durch kein oder ganz flaches Pflügen. „Als wichtigste Maßnahmen gelten das Verhindern von Verdunstung durch die Bedeckung des Bodens und die Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit eines gesunden Bodens.“
Andreas Schmidt und seine Tochter leiten seit 34 Jahre lang einen biologischen Ackerbaubetrieb und berichtete aus der Praxis mit ihren 30 Kulturen.
Roman Bayer, Obmann der Bezirksbauernkammer: „Jeder kann etwas bewirken, es sind viele kleine Bausteine wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann.“
Das Publikum interessierte besonders Strategien, um der Trockenheit entgegenzuwirken, zum Umgang mit Gewässern und der Bewässerung und Spätfrost. Und: Wohin verschiebt sich das Weinviertel klimatisch? Klaus Haslinger antwortete: „Es sieht derzeit so aus, als würde man sich dem Klima in der italienischen Poebene Ende des 20. Jh. annähern.
Die KLAR! Regionen planen weitere Veranstaltungen im Weinviertel und nehmen gerne Themenvorschläge und Anregungen dazu unter klar@wde.at entgegen.
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