Ukraine
Künstlerin organisiert Hilfe für Heimatland
UNTEROLBERNDORF. Eigentlich wollte Inna Pavlecka-Tumarkin am 5. März nach Kiew fliegen um eine Ausstellung zu eröffnen. "Treffen mit vielen geliebten Freunden. Spaziergang auf dem Andreevsky-Abstieg. Berühre das Wasser des Dnieper. Um das Haus in Podol zu sehen, wo meine Mutter lebte. Und natürlich den leckersten Kuchen der Welt essen - Kiew. Mein Ticket wurde storniert. Alles wurde abgesagt. In der Ukraine herrscht Krieg."
Inna Pavlecka-Tumarkin ist gebürtige Ukrainerin. Seit über 30 Jahren lebt die international arbeitende Künstlerin in Unterolberndorf. Was gerade in ihrem Heimatland vor sich geht, hinterlässt im ersten Moment Entsetzten: "Wir haben bis zum letzten Tag nicht geglaubt, dass das wirklich passiert. Am wenigsten in der Ukraine selbst."
Informationsplattform
Inna Pavlecka-Tumarkin nutzt ihre internationalen Kontakte und ihre Bekanntheit, um sich als Informationsdrehscheibe zu positionieren. Zum einen postet sie von mehreren Seiten bestätigte Meldungen auf ihren Facebook-Profil, zum anderen eröffnete sie speziell für Russen einen eigenen Telegramm-Kanal. Ihr Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt: zwölfmal in nur einer Nacht wurde ihr Facebook-Profil gehackt.
"Ich sehe es als meine Aufgabe, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, was da gerade passiert", appelliert die Künstlerin nicht die Augen zu verschließen. Mit der Anweisung Atomwaffen in Bereitschaft zu versetzten, rückt die Bedrohung in unmittelbare Nähe. "Es ist auch gefährlich für uns in Österreich. Da kann man sich nicht zurücklehnen und neutral sein. Putin bleibt nicht stehen"
Hilfe für Flüchtende
Neben ihrer Informationstätigkeit versucht die Unteroblerndorferin auch erste Hilfe für ankommende Ukrainer zu organisieren. Gerechnet wird mit bis zu einer Million Flüchtenden. "Meine Bitte an alle Österreicher: Wir sind Europäer. Die Menschen die kommen, wollen keine wirtschaftlichen Vorteile, sie fliehen vor dem Krieg."
Da die Grenzen für über 18-jährige wehrfähige Männer gesperrt sind, begeben sich vorwiegend Frauen, Ältere und Kinder auf die Flucht. "Von einer Gruppe in Spanien lebender Ukrainer habe ich gehört, dass sie zurück ins Land gehen um die Ukraine zu verteidigen" betont Inna Pavlecka-Tumarkin den unerbittlichen Willen demokratische Werte und die Unabhängigkeit der Ukraine zu erhalten.
"Derzeit organisieren wir Unterkünfte, Sachspenden, wie Kleidung und Lebensmittel", bereitet sich Inna Pavlecka-Tumarkin auf die Ankunft erster, jetzt noch in Polen gestrandeten Ukrainer, vor. Seitens der Behörden gibt es noch keine klare Informationen, dass Vorbereitungen getroffen werden, so bleibt im Moment nur der zivile Weg. Wer hier unterstützen und helfen möchte, kann sich direkt mit Inna Pavlecka-Tumarkin vernetzten.
Friedenslicht
In Gaweinstal traf man sich um ein gemeinsames Zeichen zu setzten. Friede ist ein zerbrechliches Gut. Das wurde vielen erst in dieser Woche wieder bewusst. In unserer Ohnmacht wissen wir nicht weiter", sagt Alexander Wimmer vom Pfarrverband An der Brünnerstrasse Mitte. Bei der Aktion wurden 700 Euro für die Caritas Hilfe Ukraine gesammelt.
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