Messe feiern statt lesen
Während sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden, gibt es Gemeinden mit Zuwachs im Bezirk.
HÖRERSDORF. 5,27 Millionen Gläubige zählte die katholische Kirche am 31. Dezember 2014 österreichweit. Genau 50.079 weniger als noch im Jahr zuvor. Ein geringer Schwund im Vergleich zu den Vorjahren. In der Erzdiözese Wien, die auch für den Bezirk Mistelbach verantwortlich ist, gingen 15.897 Schäfchen verloren. Während viele sich abwenden, kehrten dennoch 4.860 in den Schoß der Mutter Kirche zurück.
Kirche wird lebendiger
Eine besonders aktive Kirchengemeinde findet man in Hörersdorf. Im September 2014 übernahm Jude Uzukwu die Verantwortung über fast 1.200 Gläubige in Hörersdorf, Siebenhirten und Frättingsdorf. Der gebürtige Nigerianer brachte Farbe in die Ortschaft. "Ich möchte keine Traditionen ändern, aber mehr Bewegung in die Kirche bringen. In Nigeria lesen wir die Messe nicht, wir feiern sie", so der Pfarrer. Die Leute im Ort seien sehr nett und offen, auch in den Vereinen habe er sich gut eingegliedert. "Ich spiele Fußball in Siebenhirten und bin bei der Freiwilligen Feuerwehr, so kann man am besten Kontakte knüpfen." Über die Austritte macht er sich viele Gedanken. "Wenn jemand austritt, sollte man herausfinden, wie man ihn wieder zurückholen kann, und nicht über ihn schimpfen."
Zuhören können
Die Kirche habe sehr viel zu tun und müsse zuhören, was die Menschen wollen. "Ich habe einen Brief von einem Hörersdorfer bekommen, der aus der Kirche austreten will. Nach einem langen Gespräch, in dem alle positiven und negativen Dinge angesprochen wurden, will er es sich nochmal überlegen."
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