Künstler im Weinviertel
Mit dem Stein der Parlamentssäulen geschmückt
Echt jetzt? Ja! Die Säulen des Wiener Parlamentes kommen aus der gleichen Ecke, wie die Colliers, Ohrringe und Spielsteine des Ehepaares Schmeiser. Nämlich aus dem Steinbruch von Adnet.
WOLKERSDORF. "Wir beziehen unseren Werkstoff, den wir auch selbst verarbeiten ausschließlich aus österreichischen Steinbrüchen und verwerten den Stein dann auch bis zum letzten Bröserl. Damit leben wir die Nachhaltigkeit und reden nicht nur davon", lässt Martin Schmeiser mit einem Augenzwinkern wissen.
Zur Fertigung wird also solider, grober Werkstein, der im ganzen Land Verwendung findet, geschnitten, geschliffen, poliert und zu einzigartigen Natur-Schmuckstücken "made in Austria" veredelt.
"Durch unsere Bearbeitungstechniken ist es uns möglich, die verborgene Schönheit aus dem Werkstein herauszuarbeiten und das Ergebnis dann in Form exklusiver, heimischer Schmuckstücke zu präsentieren", erklärt Elisabeth Schmeiser.
Leichter Stein
Und so machen u. a. der Adneter und Sölker, Krastaler und Untersberger Marmor, aber auch Neuhauser Granit, Gebhartser Syenit, nicht nur auf Denkmälern, Böden und Badezimmern eine gute Figur, sondern können sich auch als Schmucksteine sehen lassen, die in Feinarbeit von Frau Schmeiser zum Collier verbunden werden.
"Da kein Stein dem anderen gleicht, muss für unsere Ketten, Ohrringe und Spielsteine genau ausgewählt werden, um dem Schmuckstück seine Harmonie zu geben. Stein ist auch als Werkstoff schwer, darum wird bei der Herstellung unserer Kreationen auf das Gewicht geachtet, was wiederum eine Herausforderung für meinen Mann darstellt, da er diese feinen Perlen mit einer Bohrung versieht, damit ich dann daraus auch wirklich "tragbare" Stücke herstellen kann", führt Elisabeth Schmeiser aus.
Die Wirtschaftskammer zeichnete Elisabeth und Martin im Vorjahr mit dem "Österreichischen Designpreis Naturstein 2022" aus.
Gelernt ist gelernt
Die Beweggründe, warum das Ehepaar Schmeiser seinen Ruhestand anders lebt, als man es sich von einem rüstigen Rentnerpaar erwartet, sind schnell erklärt.
Während Elisabeth Schmeiser, die für die Feinmanufaktur der Steine zuständig ist, als Werklehrerin tätig war, übernahm ihr Mann Martin Schmeiser 1989 den Betrieb seines Vaters. Er spezialisierte sich auf Materialkunde und war u. a. als Handwerker und Denkmalpfleger für die Komplettsanierung des Palais Ferstl in Wien zuständig. Fähigkeiten, die ihm auch eine Berufung als Lehrer an der Höheren Technischen Lehranstalt einbrachte.
Schmeiser war auch in der Lage, sein Handwerk in all seinen Facetten seinen Söhnen nahebringen und schaffte damit die Möglichkeit, dass der Traditionsbetrieb in Händen der Familie geblieben ist.
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