Mordversuch: Zehn Jahre
Poysdorf: Schwurgericht verurteilte Mutter wegen Mordversuches an der zehnjährigen Tochter.
POYSDORF/KORNEUBURG (mr). Eine äußerst ambivalente Beziehung zum Vater der zehnjährigen Tochter trieb eine 34-jährige Kindergartenpädagogin zu einer kaum nachvollziehbaren Verzweiflungstat.
Der Mann, den sie liebte und von dem sie seit 2012 geschieden war, wollte nach ihrer Aussage wieder zurück zu ihr und der gemeinsamen Tochter. Auch nach der Scheidung blieb eine On-off-Beziehung bestehen, die Frau wurde sogar von ihm schwanger, erlitt jedoch eine Fehlgeburt.
Mord und Selbstmord geplant
Der Traum vom Leben zu dritt platzte, als sie von einer neuen Frau im Leben ihres Exmannes erfuhr. Sie beschloss, sich und ihrer Tochter das Leben zu nehmen.
Nach dem Konsum von Alkohol nahm sie eine Überdosis Schlafmittel ein und mischte dieses auch in eine Fanta-Flasche, die sie ihrer Tochter zum Trinken gab. Darauf versuchte sie zweimal ihre Tochter zu ersticken: zuerst mit einem Polster, wogegen sich die Zehnjährige erfolgreich wehrte, und dann bei einem vorgeblichen Spiel mit einer Klarsichtfolie.
Jetzt wirkte das Schlafmittel bei der Frau und sie schlief ein. Die Tochter holte Hilfe bei Nachbarn, beide wurden gerettet. Der psychiatrische Sachverständige verneinte eine Bewusstseinsstörung im Tatzeitpunkt, die es der Frau verwehrt hätte, das Unrecht ihres Handelns zu erkennen. Die Geschworenen erkannten auf Mordversuch, das Gericht verhängte die Mindeststrafe von zehn Jahren. Rechtskräftig!
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