Ausstellungen im Weinviertel
Privater Oldtimerfuhrpark nun öffentlich
Ungebrochener Sammeltrieb treibt Metallblüten in Blumenthal. Das Ergebnis kann jetzt in der Stöger-Halle besichtigt werden.
BEZIRK. Beim Anblick dieser Oldtimersammlung geht wohl jedem Fan das Herz auf. Und jede einzelne Geschichte die dazu erzählt wird, gibt Einblick in die Entwicklung der Motorisierung. Denn die ältesten Ausstellungsstücke in der Sammlung von Friedrich Gepp sind ein Fahrrad der Puch Werke AG zwischen 1914 und 1920, sowie Tatra Lieferwagen aus 1926.
Gepp wurde in eine Zeit geboren, in der die motorisierten Fahrzeuge nicht mehr in den Kinderschuhen steckte, jedoch lange nicht diesen sterilen, computergesteuerten Perfektionismus von heute aufwies. Seine wilde Zeit startete der Sammler in den späten 1960ern. Mit Mopeds und Motorrädern. "Ich schraubte, bastelte und frisierte verbotenerweise und das sehr zum Ärger meines Vaters des Ortsgendarmen und seinen Kollegen.
Meine Sammlung begann mit geschenkten, ausrangierten und oft fahruntüchtigen motorisierten Zweirädern. Nahezu 20 Jahre später haben Kraftfahrzeuge bei mir Einzug gehalten. Ich begann Tiefgaragen anzumieten, verkaufte Autos, um Platz zu bekommen, bis ich in Niedersulz eine passende Bleibe für meine Sammlung gefunden hatte. Aber auch da sprengten meine fahrbaren Lieblinge bald meine Kapazitäten. Während der Corona-Krise, hat es sich dann ergeben, dass ich die Stöger-Halle in Blumenthal für mich und meine fahrbaren Kleinode erwerben konnte", schildert der Wolkersdorfer.
Gustav Emil Paula Paula
Weil es dem Oldtimersammler immer ein persönliches Anliegen war seinen Nachnamen auch wirklich richtig verstanden zu wissen, hat er es sich zur Angewohnheit gemacht, diesen immer nach dem Funkalphabet zu übermitteln. Mit diesem Markennamen reihte sich Gepp unter die Aussteller des "NÖ Museumsfrühlings 2023" und konnte damit sein Privatmuseum auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.
"Man hat mir alte Fahrzeuge und Teile davon seit meiner Jugendzeit aufgehoben. Teilweise wurden sie in der Familie angeschafft und von mir behalten, oder ich fand die Gefährte über Internetplattformen. Behördenfahrzeuge konnte ich übers Dorotheum anschaffen. Jugenderinnerung an die Mercedesserie, vom Cabrio aus 1964 bis zur S-Klasse 1982 aus Amerika, an Fahrzeugen, an denen ich als Lehrling gearbeitet habe, bleiben wach.
Dann ist da ein BMW-Motorrad mit Beiwagen Gespann, in dem mein Fahrlehrer für meinen A-Schein im Beiwagen mitgeführt habe. Dann ist da noch ein Trabi der seinen Weg unmittelbar nach dem Mauerfall zu mir gefunden hat, um nur einige der Oldtimer aus der Sammlung zu nennen", lässt Gepp wissen.
Unterstützt wird Gepp von seiner Ehefrau Ernestine, die mit ihren dargebotenen Leckerbissen das leibliche Wohl der Besucher im Auge behält und Freunden, die ehrenamtlich für den geregelten Ablauf und die Organisation sorgen. Durch die Ausstellung selbst führt Gepp dann höchst persönlich, wobei er dabei nicht mit interessanten Geschichten und Anekdoten geizt.
Information:
Am 28.5. ist der letzte Ausstellungstag im Rahmen des Museumsfrühlings.
Ab dem 29. Mai werden Führungen von Gruppen gegen Voranmeldungen durchgeführt.
Buchung: +43 664 4480000
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