100 Jahre Republik
Schicksalstage in 100 Jahren
BEZIRK MISTELBACH. BEZIRK MISTELBACH. Als am 17. Dezember 1989 bei Laa der Eiserne Vorhang durchschnitten wurde, blickten die Augen der Welt in den äußersten Rand des Ostens. Der damalige österreichische Außenminister Alois Mock und sein tschechischer Amtskollege Jiri Dienstbier setzten sich hier ein historisches Denkmal.
Doch auch schon früher machte der Bezirk Schlagzeilen. Ein Millionendiebstahl in Mistelbach erschütterte die junge Republik am 21. März 1919. Eine fünfköpfige Diebesbande war in das Steueramt, das sich damals im Gebäude des Bezirksgerichts am Hauptplatz befand, und erbeutete 1,2 Millionen Kronen, was einem heutigen Wert von zirka 230.000 Euro entspricht.
Ihre Flucht endete aber bereits in den Morgenstunden jenes Tages, noch bevor der Einbruch bemerkt worden war. Das Fluchtauto blieb aufgrund einer Motorpanne auf der Brünner Straße kurz vor Stammersdorf liegen.
Ehre, wem Ehre gebührt
Neben dem Ehrenbürgerrecht wurde 1958 mit dem Ehrenring der Stadt Mistelbach eine weitere Auszeichnung für um das Wohl der Stadt verdiente Persönlichkeiten geschaffen. Die ersten Träger der Auszeichnung waren Otto Löwenstein, Hofrat bei der Finanzlandesdirektion Wien, Niederösterreich und Burgenland, und Friedrich Bollhammer, Direktor der Volks- und Hauptschule für Mädchen und Leiter des Heimatmuseums. Als erste Frau erhielt Agnes Niegl 1970 den Ring. Sie machte sich als Ministerialrätin und später als erste Sektionschefin im Bundesministerium für Unterricht einen Namen.
Hochwasser
Gleich zweimal binnen weniger Wochen ging Lanzendorf unter. Das erste Hochwasser ereignete sich am 26. Mai 1994, als in der Folge heftiger Gewitter viele Häuser in der Ziegelofengasse und Teilen der Lanzendorfer Hauptstraße durch Schlamm vermurt und auch die Keller und Gärten der Siedlung am Wiesengrund überschwemmt wurden. Mehrere Tage anhaltender Dauerregen brachte am 19. Juli 1994 selbst das ansonsten kleine Rinnsal Lanza zum Überlaufen.
Karina Seidl
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