"Straycats"-Projekt in Poysdorf
Ein Problem, das früher totgeschwiegen wurde, haben nun engagierte Poysdorferinnen aufgegriffen.
POYSDORF/WETZELSDORF. In einem verwilderten Garten mit zahlreichen Unterschlupfmöglichkeiten zwischen zahllosen abgestellten Autos, Traktoren und Holzstößen tummeln sich mindestens sechs Streunerkatzen. "Sie leben hier wild, wie auch an einigen anderen Plätzen in und um Poysdorf, und es werden immer mehr", sagt Projektinitiatorin Gerda Wilfing.
Begonnen hat alles bereits vergangenen Oktober, als Tochter Magdalena und ihre Freundinnen in einem Stadl insgesamt 22 Babykatzen gefunden, aufgepäppelt und dann an gute Plätze vergeben haben. Über den Winter hat Gerda Wilfing begonnen, sich mit dem Problem der zunehmenden Anzahl an Streunerkatzen zu beschäftigen. Vor Kurzem hat sie mit zehn engagierten Damen das Projekt "Straycats" ins Leben gerufen.
Falsche Tierliebe
Manche Menschen halten sich 20 Katzen und mehr, kümmern sich aber weiter nicht um sie. Gerade jetzt im Frühling wird die Problematik der ungehemmten Vermehrung freilaufender Katzen und dem damit verbundenen Katzenelend deutlich sichtbar. Mitunter kann man auch einige dieser Tiere zähmen und im Haus halten. Aber diese Aufgabe erfordert sehr viel Zeit und ist sehr mühsam und langwierig, falls sie überhaupt gelingt.
Füttern und einfangen
"Die einzige Methode, die wild lebenden Samtpfoten zu reduzieren ist, sie mit speziellen Katzenfallen zu fangen und zu kastrieren", wissen die Proponenten von Straycats. Dass ihr Engagement bei Bgm. Thomas Grießl und Tierschutzbeauftragten David Jilli große Unterstützung gefunden hat, freut die Tierliebhaberinnen besonders. Die Gemeinde hat vier Fallen angekauft, die an verschiedenen Plätzen aufgestellt wurden. Sobald eine Katze gefangen wird, wird diese in Zusammenarbeit mit drei Tierärzten und dem Dechanthof kastriert und nach der Aufwachphase wieder in die Freiheit entlassen.
Informationen über Streunerkatzen
Die Katzen wurden nach der Kastration wieder an ihren angestammten Platz gebracht. Eine Unterbringung im Tierheim ist für diese scheuen Katzen keine tiergerechte Lösung. Sie sind an ein Leben in freier Natur gewöhnt. Anrainer und Freiwillige versorgen sie an eigens eingerichteten Plätzen mit Futter und Wasser. Spendenkonto "Straycats" AT 70 2024 6000 0282 4324, Sparkasse Poysdorf. Futterspenden werden am Gemeindeamt gerne entgegengenommen. Weiters wurde für alle Interessierten ein Infoblatt zum Thema "Fangen von Streunerkatzen" aufgelegt.
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