Streik: Nichts geht mehr
Was passiert, wenn der angekündigte Streik der Gemeindebediensteten tatsächlich Realität wird?
BEZIRK (mk). Stellen Sie sich vor, Sie stehen in der Früh auf, wollen in die Arbeit fahren. Nur leider ist keine Straße geräumt, Schneemassen sind auf der Fahrbahn. Als Sie Ihr Kind zum Kindergarten bringen, stehen Sie vor verschlossenen Türen. Keine Hilfe kommt bei Rohrbruch, Begräbnisse müssen verschoben werden, da der Totengräber nicht da ist. Ein Horrorszenario? Nein, diese Szenen könnten bald wahr werden. Denn Niederösterreichs Gemeindebedienstete bereiten sich gerade auf einen Streik vor. Was das bedeutet, wird einem erst klar, wenn man weiß, in wie vielen Arbeitsbereichen Gemeindebedienstete angestellt sind.
"Bei einem Streik müssten die Wolkersdorfer Schulen ohne Schulwarte und Musikschullehrer auskommen, die Kindergartenhelferinnen wären nicht für die Kleinsten da und am Standesamt könnte sich niemand trauen lassen", erläutert Wolkersdorfs Stadtamtsdirektor Franz Holzer das breit gefächerte Einsatzgebiet der Gemeindebediensteten. Wegen nicht geräumter Schneefahrbahnen macht er sich weniger Sorgen: "In unseren Breiten sind die Winter Gott sei Dank nicht so schlimm. Dennoch würden alle Bürger, die auf ein Auto oder den Bus angewiesen sind, davon betroffen sein. Aber ich bin eher skeptisch, ich glaube nicht, dass das bei uns passiert."
Falls jedoch zu einem Streik aufgerufen wird, würde Gewerkschafter und Gemeindebediensteter der Stadtgemeinde Mistelbach Gerhard Koudela auf jeden Fall mitmachen. "Wenn wir gemeinsam etwas erreichen wollen, sollten auch alle mitmachen, weil ja auch alle davon profitieren." Ob jetzt aber tatsächlich gestreikt wird, wird laut ihm recht kurzfristig entschieden. "Es kann passieren, dass man erst einen Tag vorher erfährt, wann gestreikt wird." Wenn die Gemeindebediensteten streiken würden, blieben in Mistelbach das Standesamt, der Bauhof, die Sporthalle und der Stadtsaal für die Bürger versperrt. Die Straßen (mit Außnahme der Landesstraßen) würden bei Schneefall nicht geräumt werden.
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