Neu im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz
Wiedereröffnung der Mühle
NIEDERSULZ. Nach umfangreicher Sanierung vom Keller bis zum Dach ist die „Hofmühle aus Walterskirchen“ im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Die erste urkundliche Erwähnung der Hof- und Schlossmühle Walterskirchen stammt von 1661. 1733 erwarben die Grafen Koháry das Gut, durch Heirat ging die Mühle an die Familie Sachsen-Coburg-Gotha über.
Das Wasser für den Antrieb der Hofmühle kam vom Poybach, der insgesamt 11 Mühlen antrieb. Die Hofmühle war bis in die Mitte der 1950er-Jahre in Betrieb und wurde 1985-1986 im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz nachgebaut.
Zu besichtigen sind ab sofort die Müllerwohnung und der Mahltrakt, wo auf drei Stockwerken die Mühleneinrichtung mit Reinigungs- und Sortiermaschinen, Schälmaschine, Walzenstuhl und Steingang, Aufzug und Absackung und Werkzeug untergebracht sind.
Martha Fally, die erste Müllermeisterin Niederösterreichs, erklärt an einer Medienstation die Arbeitsabläufe und berichtet über ihre persönlichen Einsichten in diesen von Männern dominierten und hochtechnisierten Handwerksberuf.
Müller waren meist wohlhabend, so bekleideten sie auch Funktionen im dörflichen Sozialgefüge wie Dorfrichter oder Bürgermeister. Der Wohlstand zeigte sich durch die Ausschmückung der Mühlen und an der Einrichtung der Müllerwohnung, wie repräsentative Möbeln und hochwertiges Geschirr.
Zur Eröffnung kam der Präsidenten des NÖ Landtags, Karl Wilfing, der ehemalige Bezirkshauptmann Gerhard Schütt, Bürgermeisterin Angela Baumgartner, ehrenamtliche Mitarbeiter und Freunde des Museumsdorfes.
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