„Wenn die Böhmische Masse tanzt“
Virtuelle Kunst im Neubauer Schaufenster
Im Juli und August sind in der Vitrinengalerie in der Neubaugasse 80 riesige XR Skulpturen zu Gast. XR ist die Abkürzung für "Extender Reality", also erweiterte Realität.
WIEN/NEUBAU. Das Multimedia Projekt „Wenn die Böhmische Masse tanzt“ kann in den Schaufenstern in der "Feder_Kleid“ Vitrinengalerie in der Neubaugasse gratis bestaunt werden.
Die Ausstellung ist in der Extended Reality (kurz: XR), auf Deutsch in der erweiterten Realität. Und das funktioniert so wie "Pokemon Go" – nur mit Kunst. Mit Hilfe des Smartphones kann jeder über QR-Codes diese XR-Skulpturen aus der Vitrinengalerie entnehmen und für sich erscheinen lassen.
Doch eigentlich sind die virtuellen Gestalten in Niederösterreich zu Hause. Denn sie entstanden im Rahmen des Multimedia Projekts "[XR]NOE HUMAN NATURE", das 2022 von einem interdisziplinären Künstler- und Künstlerinnenteam sozusagen den Landschaften Niederösterreichs entlang ihrer Geologischen Geschichten auf den Leib geschneidert wurde.
Kunst im virtuellen Raum
Bei dem Projekt wurden Tanzperformances mit Hilfe virtueller Techniken wie 3D Sculpting in XR-Bewegtbilder verwandelt. Die Choreografin Andrea Nagl, auf deren Bewegungsstudien die Animation der XR-Skulpturen basieren, meint: „Es geht weniger darum, die Landschaftsform und ihre erdgeschichtliche Entwicklung zu spielen, als vielmehr darum, in einer Art Metamorphose meinen Körper, meine Bewegungsqualität in diese geologische Genese einzuschreiben.“
So kann man jetzt die Urdonau, die Molassezone, den Löss und das Wiener Becken in dem Multimedia-Kunstprojekt in Nagls geologischen Bewegungsstudien als animierte Skulpturen sehen. Zur virtuellen Skulpturen geformt wurden sie von einem Team aus bekannten Multimedia Künstlern und Künstlerinnen wie Markus Wintersberger, Jascha Suess, das Systemkollektiv und Catherine Spet.
Ausstelung bis 1. September
„[XR] noe | human nature ermöglicht die öffentliche Teilnahme an neuen Vorstellungswelten, die sich grenzenlos in alle Orte einschreiben können und so entsteht eine neue, erweiterte Form der Kunstbetrachtung“, freut sich Markus Wintersberger, der das innovative Projekt initiiert hat.
Die Ausstellung lädt ebenfalls dazu ein, die XR-Skulpturen im sommerlichen Niederösterreich, sozusagen in ihrem natürlichen Habitat zu besuchen. Eine Wanderkarte mit allen Infos begleitet neugierige Entdecker und Entdeckerinnen auf der Suche nach den XR-Skulpturen. Diese sind auf der Burg Rappottenstein, im Stift Melk, am Buschberg, in der Landesgalerie Krems, im Regierungsviertel in St. Pölten oder am Symposion Lindabrunn (virtuell) zu finden.
In der Vitrinengalerie in der Neubaugasse 80 kann man den ganzen Sommer bis 1. September über die XR-Skulpturen mit einem Smartphone via QR-Codes herstellen. Zudem gibt es Filmsequenzen zu sehen, auch analoge Objekte des Projekts, wie Miniatur-Skulpturen der Szenen in 3D-Druck sowie das Kostüm sind ausgestellt. Die Landkarte mit allen Infos und Codes kann man bei "Feder_Kleid" kostenlos abholen.
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