Neugestaltung der Bernardgasse
Größere Hundezone, weniger Parkplätze
Bezirksvorsteher Markus Reiter hat in einem Grätzlgespräch Anwohnerinnen und Anwohner der Bernardgasse über die nun beginnenden Umbauarbeiten informiert.
WIEN/NEUBAU. Der Bezirksvorsteher kommt zu spät. 20 Minuten warten die Anwohnerinnen und Anwohner der Bernardgasse. Dann ist Markus Reiter (Grüne) da. Eine Sitzung hat ihn aufgehalten - also die demokratisch gewählten Vertreter des Bezirks. So sei das manchmal in der Demokratie, da könne es schon mal etwas länger dauern. Entschuldigung.
Dann beginnt der demokratische Nahkampf. Zum Grätzelgespräch an der Ecke Bernardgasse/Wimbergergasse sind vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner gekommen, die Bedenken haben gegen das, was der Bezirk vor ihrer Haustür vorhat.
Eine "Wohnstraße mit angenehmem Mikroklima und viel Grünraum" soll die Bernardgasse werden. "36 neue Bäume, Wasserquellen und großzügige Grünflächen werden in der Gasse zwischen Gürtel und Zieglergasse künftig für Kühlung im Sommer sorgen und zum Klimaschutz beitragen", hat die Bezirksvorstehung mitgeteilt.
Gute Nachrichten gibt es auch für Hundehalterinnen und -halter: Die Hundezone wird mehr als verdoppelt - von derzeit 470 auf gut 1.000 Quadratmeter. Es soll dort künftig auch einen sicheren Fußgängerüberweg geben.
85 Prozent haben zugestimmt
Das sei so der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger gewesen, sagt Markus Reiter. Einige Briefe seien geschrieben worden, die Anwohnerinnen und Anwohner wurden an der Planung beteiligt. 85 Prozent von ihnen haben den Plänen zugestimmt, die Bezirksvertretung das Ganze sogar einstimmig beschlossen, betont er.
"Bänke und Wasserspiele - da werden sie ihre Party feiern, vor allem am Abend", grummelt eine Anwohnerin schon, bevor Reiter vor Ort eintrifft. Eine Bewohnerin des denkmalgeschützten Gemeindebaus hat Angst, dass ihr Keller einbricht, wenn die Straße davor aufgerissen wird.
Kritische Fragen zu Baurabeiten
Er werde Wiener Wohnen kontaktieren, verspricht der Bezirksvorsteher. Jemand von der Bauleitung hat sich bereits Fotos des Kellers angesehen und beruhigt: "Wir werden beurteilen, was technisch notwendig ist. Es wird nix runterfallen." Die Mieterin wirkt entspannter als am Anfang des Gesprächs.
So einfach ist das beim Thema Autos und im Allgemeinen und Stellplätze im Besonderen nicht. Wo können Lieferanten und Handwerker parken und wo die Autos der Paketzustelldienste halten? Und vor allem: Wo können wir parken? Das sind die Fragen, die weniger entspannt klingen.
Es fallen Parkplätze weg
"Es wird mit den Stellplätzen immer enger, das ist so", sagt Markus Reiter. Aber das sei von Anfang an klar gewesen. "Es geht sich im öffentlichen Raum nicht alles aus", erklärt er. Bäume, barrierefreie Bürgersteige, Parkplätze - man könne eben nicht alles verwirklichen auf begrenztem Raum.
In dem Teil der Bernardgasse, der zur Wohnstraße wird, gibt es gar keine Parkplätze mehr. Das liege daran, das man durch die Straße nicht durchfahren darf, wenn man dort nicht wohnt und etwas ausladen will. Gäbe es Parkplätze, dann sei das eine rechtlich schwierige Sache, weil dann Durchfahrende sagen könne, dass sie einen Parkplatz gesucht haben, erklärt Reiter.
Bezirk bietet Mobilitätsberatung an
Aber man lasse die Anwohnerinnen und Anwohner mit diesen Fragen nicht alleine. Im Treffpunkt Lerchenfeld gibt es ab sofort eine kostenlose Mobilitätsberatung. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können zeigen, wo es in der Umgebung Parkplätze gibt. Sie können aber auch erklären, wie man womöglich ohne Auto von einem Ort zum anderen kommt.
Bis Weihnachten fertig
Was die Belastung durch die Baustelle selbst angeht, hatte die Bauleitung ebenfalls eine beruhigende Nachricht: "Wir wollen bis Weihnachten wieder verschwunden sein." Dann ist der erste Bauabschnitt beendet - bis auf die 13 Bäume, die an dieser Stelle vorgesehen sind. Die können erst im Frühjahr gepflanzt werden.
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